- Ja, dann klingelt meine Kasse, doch ich lach' nur insgeheim
denn ein Todeskünstler wie ich muss ernsthaft sein
und düster, und traurig, pathetisch, verbittert und überhaupt - -- Kontrast, "Todeskünstler"
Lange habe ich mir Zeit gelassen und es
immer nur
am Rande
erwähnt, aber ich habe es
wirklich auf's
M'era Luna Festival 2005
geschafft. Hier nun meine Eindrücke.
Es war ein wenig schade, dass das Wetter nicht so mitgespielt hat, wie die letzten beiden Jahre. Am Samstag ging es ja noch, aber ich wurde am Sonntag durch Regentropfen, die gegen mein Fenster trommelten geweckt. Mein erster Gedanke war "die Armen Händler". Mein zweiter war: "Dieses Jahr bin ich besonders gern Heimschäfer und kein Hardcore Festival Camper." Ausserdem muss mir mal jemand erklären, wie man auf die Idee kommt sich in Chucks oder Flipflops über ein Gelände zu bewegen, welches bis zu 10cm im Schlamm versinkt.
Das Festival benutze ich auch gerne dazu Leute zu treffen, die ich schon seit längerem nicht mehr gesehen habe. Durch das Wetter wurde die "Ausbeute" an Begegnungen doch etwas geschmälert. Trotzdem habe ich Leute getroffen, die ich schon Monate nicht mehr gesehen habe (hallo Melanie), oder gar Jahre (hallo Tanja), genauso wie ich mich mit Leuten verabredet habe, die ich erst am Abend zuvor kennengelernt hatte (hallo Jessi).
Interessant war auch, dass die Konsummeile diesmal auch grösser war als die letzten Jahre. Leider ist dadurch auch der Nebeneingang weggefallen, durch den ich immer rein und raus bin, sobald ich ein
Bändchen hatte.
Meine Bilder sind mittlerweile auch im Internet zu
begutachten. Schönen Dank an Olli für's Hosten.
Und hier nun der mit teilweise abgenötigte Bericht über die Bands:
Qntal:
- "Das hier war eine Primiere für Qntal. Wir haben zum ersten Mal schon während des Soundchecks gespielt."
- -- Michael Popp, "Qntal"
Dieses Zitat fasst wohl den Auftritt aus Sicht von Qntal ganz gut zusammen. Der Sound war den gesamten Samstag im Hangar eigentlich nur mit dem Wort "stümperhaft" zu bezeichnen, was allerdings nicht an den Bands lag, sondern einzig und allein an der Technik. So verbrachten Qntal jede freie Sekunde zwischen den Titeln damit, die Techniker in Reichweite zusammenzustauchen. Das ganze erinnerte mich ein wenig an den Auftritt von "Rammstein" vor vielen Jahren auf dem damals noch nach dem Musikmagazin "Zillo" benannten Festival. Der grosse Unterschied war aber für mich, dass Qntal immer noch versucht waren, für die Leute, die sich ihre Musik anhören wollten, das beste rauszuholen. Dafür: Danke!
Potentia Animi:
In der sich eigentlich viel zu ernst nehmenden Szene endlich mal ein Humorlichtblick. Man nehme, den Spass, den wohl ein Torfrock-Konzert Ende der 70er Jahre gemacht haben muss, transportiere dies zeitlich ins "jetzt" und musikalisch ins mittelalterliche. Dann kommt so ungefähr Potentia Animi heraus.
The Crüxshadows:
Eine der Bands, die für die Hintergrundbeschallung sorgten während das Festivalgelände genauer observiert wurde. Die Beschallung klang jedoch deutlich besser als der Durchschnitt, und ein Reinhören in die eine oder andere CD der Band sollte mit guter Musik belohnt werden.
The Neon Judgement:
Den Namen "Neon Judgement" hatte ich schon häufiger gehört. Was ich erwartete war eine Band, die aus Veteranan der dunkeln Klänge besteht, aus einer Zeit wo "die Schwarzen" eine unbekannte Randgruppe der Gesellschaft waren. Und ich wurde nicht enttäuscht: ds ist schon interessant, was man so mit zwei Mann, einer an mehreren Synthies, und einer an der E-Gitarre so alles wegrocken können.
The 69 Eyes:
Nachdem man einmal The 69 Eyes gehört hat, ist man doch angenehm überrascht, das die Finnen nach HIM doch noch was brauchbares aus dieser Musikrichtung exportieren können.
Mesh:
Hier gab's keine Überraschungen: Synthie-Pop vom Feinsten. Angenehm gut umgesetzt für eine Band ohne Gitarren.
Skinny Puppy:
Für Skinny Puppy gilt ähnliches wie für Neon Judgement. Den Namen kenne ich schon lange, in diesem Fall aber eigentlich nur ein Stück "Assimilate". Leider reicht mir dieses Stück auch, der Rest ist mir leider zu hart und zu unmelodisch.
The Birthday Massacre:
The Birthday Massacre habe ich leider nur aus der Ferne mitbekommen, aber das reichte aus, mich davon zu überzeugen, mir doch mal eine CD dieser Band zuzulegen.
Trisomie 21:
Für Trisomie 21 wurde ich verpflichtet hinzugehen. Der Auftritt / das Werk der Band lässt sich am Besten als "weder Fisch noch Fleisch" beschreiben. Während die EBM Fans in meinem Umfeld am nölen waren "Was soll das? Man sagte mir, die machen Industial?", fehlten mir melodische Züge an der Musik. War also nicht so der Hit.
Melotron:
Leider haben sie von der aktuellen Single "Wenn wir wollten" nur die A-Seite gespielt, aber nicht die B-Seite, "den aktuellen Klubhit" "Menschenfresser", eine sehr gelungene Cover-Version des Rio Reiser Stückes.
Deine Lakaien:
Ebenfalls zwar nur auf Entfernung gehört, aber dennoch gewohnt gut. Noch besser gefallen haben sie mir allerdings auf dem "Concert That Never Happend Before" des vorausgegangenen Freitags. Mehr dazu in Kürze.
The Klinik:
Interessante Band. Nur leider würde ich es wohl nicht schaffen ein komplettes Album durchzuhören ohne Reif für die Klinik zu sein. Aber vielleicht finde ich ja mal den einen oder anderen netten Samplerbeitrag von ihnen.
The Sisters Of Mercy:
Andrew Eldrich hat mich dieses Jahr mal wirklich überrascht. Ich hatte die "Sisters" schon seitdem ich das Programm gesehen habe als "Soundtrack zum Verlassen des Geländes" erkoren, aber im Gegensatz zu den Jahren davor liessen sich einzelne Lieder (z.B. Dominon) wirklich mal wieder an der Melodie erkennen. Welch angenehme Überraschung nach den wirklich schlechten Auftritten, die ich bisher so miterleben musste.
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