Die CDU will ein
Bekenntnis der deutschen Sprache ins Grundgesetz bringen. Daraufhin entbrennt mal wieder die uebliche Diskussion ob das nicht diskriminierend gegenueber den Migranten in Deutschland sei. Ich weiss zwar nicht, warum es diskriminierend sein soll, wenn man in dem Land in dem man lebt die dortige Amts- und Verkehrssprache beherrschen soll, aber da wollte ich gar nicht drauf hinaus. Anscheinend gibt es Menschen, die es begruessen wuerden, wenn die Landessprache ein
Kann und kein
Muss waere. Als Argument werden dann gerne Niederbayern oder Sachsen angegeben, wo man ja auch kein Hochdeutsch sprechen wuerde und sich die Leute gegeneinander kaum bis gar nicht verstehen wuerden. Ein schwaecheres Argument ist mir noch nicht untergekommen. Auch in Sachsen und Bayern werden amtliche Dokumente und Tageszeitungen in Hochdeutsch verfasst. Und darum soll es in dieser doch Diskussion gehen.
Eine weitere Fraktion wehrt sich gegen das Denglisch, also das ungebremste aufnehmen englischer Begriffe in die deutsche Sprache. Gegen eine gebremste Sprachanpassung ist meines Erachtens nichts einzuwenden. Grade bei Begriffen, die kein echtes deutsches Gegenstueck haben ist das Sinnvoll und besser als eine krampfhafte Eindeutschung. Beliebte Beispiele dafuer sind Internet-Weltennetz oder Email-Elektropost. Warum aber aus meinem Kaffee zum Mitnehmen ein Coffe To Go wird, erschliesst sich mir nicht. Die Schreibweise ist uebrigens bewusst gewaehlt, denn eigentlich ist es ja auch kein echtes Englisch, wie es sich auch am (mittlerweile wieder fallen gelassenen) Motto
Come In And Find Out manifestiert hat. Diesem Marketing-Denglisch darf meinetwegen gerne ein Riegel vorgeschoben werden. Das ist keine Bereicherung der Sprache, das ist eine Verwaesserung zweier Sprachen. Denn es ist weder Deutsch noch Englisch sondern etwas ganz anderes, fuer das es eigentlich keine Daseinsberechtigung gibt.
Ein weiteres Beispiel, dass Deutsch auch nicht das Mass aller Dinge sein kann findet sich im Vertrags- und Gesetzeswesen. Diese Werke sind Wort fuer Wort in reinem Deutsch verfasst und trotzdem versteht man sie nicht. Das ist aber auch durch Auswechseln der Sprache nicht zu beheben.
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