- Sometimes I ask myself: what the hell I'm doing here?
Isn't it all senseless? Isn't it all crap?
But there is one thing, maybe that what mom and daddy ment
Why I'm here is only to have some fun! - -- Kürsche, "Why I'm here"
Diese CD ist einzige mir bekannte, die ihre Entstehungsgeschichte gleich selbst mitbringt. Während der 1995 Tour von "Fury In The Slaughterhouse" spielte eben jener
Kürsche in der Pause zwischen der Vorgruppe und eben "Fury In The Slaughterhouse". Er braucht nicht viel: seine Gitarre, eine Bühne und etwas Publikum, das seinen Animationsversuchen dankbar Folge leistet. Dafür ist eine Umbaupause in einem doch eher größeren Konzert sehr gut geeignet. Die Einladung von Kai auf dem Anrufbeantworter "Fury" auf der Tour zu begleiten, ist dann auch gleich der erste Track. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte. Er rockte das Haus, wer es mir nicht glauben will, sollte in die während dieser Tour aufgenommene
Live-EP reinhören.
Extra für diesen Anlass, also sein Gastspiel auf dieser Tour, hat er ein Album aufgenommen, welches es ursprünglich nur auf Kassette zu erwerben gab. Erst später gab es die Möglichkeit, die CD mehr oder weniger direkt beim Künstler als CD-R, also gebrannte CD, zu erwerben. Ich tat dies mittlerweile zwei mal, weil die erste CD bei mir einem Aufkleber versehen war, und dieser die CD langsam aber sicher angegriffen hat. Leider ist mir das erst aufgefallen, als mir keine Möglichkeit mehr zu Verfügung stand, die Daten noch halbwegs fehlerfrei zu retten. Also musste ich sie mir nochmal erwerben. Ich habe es nicht bereut.
Nun aber zur CD selbst. Diese ist eher ein Querschnitt dessen, was er bis zu diesem Zeitpunkt gemacht hat, seine frühere Band "Stormage" eingeschlossen. Wer also mit der Hannover Szene der ersten Hälfte der 90er Jahre auskennt, der wird eventuell etwas davon schon kennen. Genauso sind auch einige Stücke auf seinen späteren Werken wiederzufinden. Was also macht diese CD so besonders?
Die Aufnahme fand mit der Hilfe eines Vierspurgerätes komplett in Eigenregie bei ihm zuhause statt. Das verleiht den Stücken etwas sehr persönliches, das man sonst nur sehr selten findet, erst recht bei der schreiberischen Qualität seiner Stücke. Das Arrangement ist erwartungsgemäß minimalistisch, und die CD mit einer Spielzeit von 33 Minuten auch recht kurz, doch das tut dieser Scheibe keinen Abbruch. Eher im Gegenteil: es passt hervorragend ins Gesamtkonzept.
Eines der interessantesten Stücke auf dieser CD ist für den unbeleckten Hörer wohl die Coverversion des Police Klassikers "So lonely". Diese Version treibt einem die Gänse auf die Haut. Es ist so vorgetragen, wie es der Text des Liedes alleine eigentlich zu erwarten lässt: da ist ein Mann, alleine und gebrochen. Er singt sein Leid um die verlorene Liebe mit der Gitarre auf den Knien heraus. Wobei singen schon fast übertrieben ist, zu sehr überwiegt das gebrochene und traurige in seiner Stimme.
Aber auch der Rest der CD muss den Vergleich mit diesem Stück nicht scheuen. Mal fröhlich, mal eher ruhig und besonnen und komplett in Englisch gesungen, werden eher schon fast banale Alltagssituationen thematisiert, oder hochphilosophisches banalisiert, ohne albern zu wirken. In "I'm here" findet er zum Beispiel heraus, warum er auf dieser Welt ist: weil seine Eltern Spaß haben wollten. Eine andere Situation ist die Beschreibung eines frisch verliebten Paares, dass er mal beobachtet hat. Herausgekommen ist dabei das Stück "Happy Day". Und so machen die Stücke beim Hören einfach Spaß.
Als Anspieltipp gibt es diesmal von mir "So lonely", weil man es halt schon anderweitig kennt, und so einem das "Reinhören" in Kürsches Stil erleichtert wird, "Likable" in der er von einer Jugendliebe erzählt und das zitierte Stück "Why I'm here" bei dem er über den Grund des Daseins sinniert. In einige Stücke der CD kann man sogar online
reinhören.
Kommentare