- This job would be great if it wasn't for the fucking customers.
- -- Randal Graves, "Clerks"
Ich war eben noch bei der Hildesheimer Filiale eines
Elektronikfachhandels, da ich noch ein paar Akkus und - im Moment recht schwer zu bekommen - Lightscribe-taugliche Rohlinge brauchte. Das sollte sich ja problemlos nach Feierabend besorgen lassen. Die Preise waren hart an der verarschen-Grenze, aber ich hatte nichts anderes erwartet. Der Einkauf war schnell erledigt, und schon wenige Minuten stand ich an der recht leeren Kasse. Bezahlen war auch kein Problem, da ich genügend Bargeld bei mir trug. Während des Kassierens deutete die Kassenfee auf meine von der Schulter baumelnde Notebooktasche: "Das Notebook haben Sie mitgebracht?"
Ich hatte mir vor ca. einem dreiviertel Jahr ein Notebook gekauft, um einen Teil meiner Arbeitsumgebung auch woanders mit hinnehmen zu können. Das Angebot eines "recycelten" Firmennotebooks habe ich abgelehnt, weil ich auf diesem Gerät keine anderen Götter - sprich die
IT - neben mir haben wollte. Außerdem war der Preis recht verlockend. Und natürlich lasse ich das Ding nicht im Auto liegen während ich einkaufe.
Die Frage nach dem mitgebrachten Notebook konnte ich sofort bejahen. Die Frage nach dem Wareneingangsschein, den man sich nach Markt-Philosophie am Eingang holen soll verneinte ich, da ich auch keinen hatte. Als nächstes wollte dann die nette Kassiererin mal einen Blick auf das Notebook werfen, um sicher zu stellen, dass es keins aus der Auslage ist. Abschließend kam dann die Frage: "Holen Sie sich dann bitte das nächste Mal einen Wareneingangsschein?" Auch für diese Frage hatte ich prompt eine Antwort parat: "Nö!" Ein paar doch recht überraschte Augen schauten mich fragend an. Ohne die nun bestimmt kommende Rückfrage abzuwarten führte ich in einem leicht angesäuertem Ton weiter aus: "Ich finde, dass das eine Frechheit ist, schließlich brauche auch in einem Bekleidungsgeschäft für die Kleidung die ich trage keinen Wareneingangsschein." Die Antwort der netten Dame war einleuchtend: "Ich bin einfach verpflichtet sie darauf hinzuweisen." Ich war gerade noch in der richtigen Laune um hinzuzufügen: "Och, kein Problem. Sie können mir auch gerne Ihren Vorgesetzten herschicken, dem erkläre ich das ganze gerne noch etwas ausführlicher."
Und was lernt man daraus? Je grösser der Laden, desto weniger ist der Kunde König, sondern eher potentieller Dieb. Und den Ärger der Kunden darüber bekommen nur die Leute ab, die dafür viel zu wenig bezahlt bekommen.
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