- Der Computer hilft uns bei der Lösung von Problemen, die wir ohne den Computer gar nicht hätten.
- -- Jochen Busse
Irgendwie gibt es bei mir im Moment nicht wirklich etwas erzählenswertes. Das einzige, womit ich mich in den letzten Tagen etwas ausgiebiger beschäftigt hatte, war das Booten von PCs & Co über das Netzwerk. Das BIOS vieler aktuell ausgelieferter Maschinen beherrscht heutzutage die
PXE Erweiterung, die mittlerweile De-facto Standard für das Netzwerkbooten geworden ist, und damit
bootp abgelöst hat.
Für den Bootvorgang sind auf der Serverseite zwei Dienste notwendig: zum Einen
DHCP um die Netzwerkkarte zu konfigurieren, zum anderen
TFTP um die eigentlichen Nutzdaten zu holen.
Die Konfiguration des DHCP Dienstes und das Aufsetzen der eigentlichen PXE Umgebung ist auf der Webseite von
PXELINUX, einem Ableger von
SYSLINUX beschrieben. SYSLINUX hat noch einen weiteren, deutlich bekannteren Ableger:
ISOLINUX, welches dazu verwendet wird, um Linux von CD- und DVD-ROMs zu starten, und dort auch weit verbreitet ist. Die Dokumentation des Pakets ist so gut, dass ich mir eine Zusammenfassung sparen möchte.
Schwieriger wird es da bei der Auswahl der Linuxdistributionen, die man über Netzwerk überhaupt laden kann. Das ist nämlich nicht ganz so einfach, wie bei den ISOLINUX basierten Geschwistern. Diese arbeiten normalerweise in zwei Schritten: erst wird ein Mini-System gestartet, welches dann das Haupt-System auf der CD sucht und dann mit etwas Trickserei einbindet. Danach wird dann dem neuen System die Kontrolle übergeben und dann das eigentliche System anstartet.
Das klappt so über das Netzwerk leider nicht so leicht. Deshalb wird es schwer eine Distribution zu finden, die sich für den Netzwerkbetrieb "umbauen" lässt. Aus dem Hut heraus funktionieren die Installations-Images von
Debian und
Ubuntu. Mit relativ wenig Aufwand lässt sich auch
Damn Small Linux oder kurz
DSL über das Netzwerk starten. Von dieser Distribution gibt es auch eine Variante, die "initrd" im Namen trägt. Um eine netzbootfähige Version auf seinem System zu installieren muss man nur dieses entsprechende ISO-Image runterladen, und von dort dann die Dateien "linux24" und "minirz24.gz" auf den tftpserver kopieren. Die Konfigurationsdatei "isolinux.cfg" lässt sich mit wenig Aufwand übernehmen, wie schon eingangs Erwähnt wurde.
Nach der gleichen Methode kann man auch die
PLD RescueCD netzboot-tauglich machen. Ansonsten hatte ich noch recht einfach Erfolg mit der
GParted LiveCD, bei der
System Rescue CD war schon einiges an Handarbeit nötig, um sie zum Mitspielen zu bewegen, besonders wenn man das Nachladen des zweiten Teils nicht über HTTP, sondern TFTP machen möchte. Aber auch das habe ich hinbekommen. Wer wissen will wie, muss mich einfach mal fragen.
Warum ich das mache? Weil es geht, und weil es mir Spaß gemacht hat, das herauszutüfteln. Außerdem habe ich schon den ersten Linuxrechner komplett über Netzwerk installiert, und das Brennen der sonst üblichen Installations-CD konnte entfallen.
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