- Morgenstund' hat Banane im Mund. Wie wollt ihr sie heute?
- -- Joe, "Banana Joe
Es ist ein sonniger Tag, ich bin bei eine Veranstaltung unter freiem Himmel auf einer Wiese. Eine Frau reißt Witze und wird dabei von einer Kamera verfolgt. Ich halte eine Limonade in meiner rechten Hand. Das Glas ist fast leer, deshalb greife ich mir schon mal vorsorglich ein weiteres mit meiner linken Hand und schlendere etwas umher. Dabei versuche ich, etwas von der Darbietung mit zu bekommen, ohne dabei ins nähere Blickfeld der Kamera zu gelangen. Dabei fällt mir auf, dass es relativ blöd ist, mit zwei Gläsern in den Händen herumzulaufen, also beschließe ich das fast leere in meiner rechten Hand komplett zu leeren. Leider bekomme ich dabei zu spät mit, dass sich eine Biene in das Glas verirrt hat. Glücklicherweise merke ich es, bevor ich sie runter schlucke. Jetzt habe ich die Biene im Mund, und versuche sie auszuspucken, aber es geht nicht. Es fühlt sich so an, als ob sie nicht mehr durch den Mund passt. Oder genauer: ich bekomme den Mund nicht mehr weit genug auf. Ich werde etwas unruhig aber nicht panisch, sondern verfolge konzentriert das Ziel, die Biene durch den Mund wieder herauszubekommen. Merkwürdigerweise sticht die Biene nicht zu, so als ob sie mir vertraut, oder schon längst tot ist. Mir ist das egal, ich erreiche langsam mein Ziel und bekomme den Mund nun weit genug auf, und während ich die Biene ausspucke, wache ich auf.
Während ich so langsam richtig wach werde, fällt mich auch auf, wieso ich das mit der Biene im Mund geträumt habe. Ich habe wirklich etwas im Mund, das sich anfühlt wie tote Maden. Also jedenfalls, wie ich mir einen Mund voller toter Maden vorstelle. Was es genau ist, weiß ich nicht. Jetzt erkenne ich auch wo ich bin: bin bei meinen Eltern. Am besten gehe ich zur Spüle um die Maden nicht einfach auf den Boden zu spucken. Meine Mutter geht vorbei, nimmt aber von meinem Problem keine Notiz, wobei ich auch nicht extra versuche auf mich aufmerksam zu machen. Nun versuche ich die Maden auszuspucken, was mir aber nur teilweise gelingt. Ich gebe mir Mühe, aber bekomme die Maden aus den Backen nicht wirklich ausgespuckt, lege dabei aber auch weniger Wert auf das Ausspucken, sondern achte dabei aber ganz penibel darauf, keine zu verschlucken. So langsam komme ich auch an die in den Backen und während ich diese dann ausspucke wache ich auf.
Ich liege im Bett und prüfe, ob ich was im Mund habe. Der Mund ist leer. Gutes Zeichen, so bedeutet es zwei Dinge. Erstens sind die Chancen gut, dass ich nun wirklich aufgewacht bin, zum zweiten habe ich im Gegensatz zu den letzten beiden Begebenheiten, bei denen ich anwesend war, nichts beängstigendes oder ekeliges im Mund.
Vorsichtshalber beschließe ich aber, den etwas merkwürdigen Geschmack im Mund, den ich weder beschreiben noch erklären kann, mit Saft runter zu spülen, den ich noch in Reichweite stehen habe. Kein Grund zu Sorge: der Tetrapack ist gut zugeschraubt.
Es ist fünf Uhr irgendwas, ich stehe kurz auf und gehe pinkeln. Danach lege ich mich wieder hin und schlafe nochmal ein.
- Und da wacht' ich auf und es tat so weh,
dass ich nie einen Traum versteh. - -- Felix De Luxe, "Nur für einen Moment"
Und das alles ist heute morgen genau so passiert.
Kommentare
Echt beschissener Start in den Tag.
Inception habe ich noch gar nicht gesehen, er hat mich bisher nicht wirklich gereizt, und ich hatte auch keinen "Würfelhusten". Es war einfach nur eine Nacht zwischen zwei ganz ordinären Arbeitstagen. Und der Tag hat gar nicht so beschissen begonnen, ich konnte ja noch eine Runde im Bett drehen.
Es ist aber das Erlebnis, dass ich das kafka-esque bezeichnen würde.