- Johnny, we're sorry, won't you come on home
We worry, won't you come on
What is wrong in my life
That I must get drunk every night - -- Fine Young Cannibals, "Johnny Come Home"
Es gibt Alben, da sind einem die Single-Auskopplungen bekannt, aber das Album an sich ist irgendwie an einem vorbeigegangen. Das Debüt-Album der Fine Young Cannibals ist für mich ein solches Album. Mit selbst sind sie das erste mal mit der Single "Ever Fallen In Love" von ihrem zweiten Album "The Raw & The Cooked" aufgefallen, welches auch auf dem Soundtrack des Kinofilm "
Something Wild" zu finden ist. Es handelt sich bei dem Song um eine Coverversion eines Klassikers der Punkband "The Buzzcocks". Das "The Raw & The Cooked" Album habe ich mir dann damals auch auch als Schallplatte zugelegt, weil auch das von mir ebenfalls sehr geschätzte "She Drives Me Crazy" darauf zu finden war. (Die gelungene Coverversion von "Weird Al" Yankovic "She Drives
Like Crazy" ist übrigens auch sehr zu empfehlen.)
Erst deutlich später, als schon die ersten 80er Retrospektiven auf CD erschienen sind kam mir dann die unwahrscheinlich gute Cover-Version des Elvis Klassikers "Suspicious Minds" unter, genauso wie die ebenfalls gut gelungene Single "Johnny Come Home". Vor zwei oder drei Jahren sah ich dann mal das Album in einem Second-Hand Laden und beschloss mal reinzuhören. Es war das einzige Cannibals-Album, dass ich noch nicht kannte. Hat mich weder die "The Raw & The Cooked", noch die "The Raw & The Remix", ein Zusammenstellung von Remixes, die schon anderweitig veröffentlicht wurden, wirklich überzeugt, war bei "Fine Young Cannibals" das genaue Gegenteil der Fall. Bei einem kurzen Querhören war schon nach der Hälfte der CD klar, dass diese unbedingt mit nach Hause muss.
Zehn Stücke, ungefähr fünfunddreißig Minuten, bei denen alles, aber auch einfach alles, zusammenpasst. Egal ob es sich um Uptempo-Nummern wie "Like A Stranger" oder "Don't Ask Me" handelt, oder um die ruhigen Stücke wie "Couldn't Care More" oder "Funny How Love Is" geht, es ist einfach ein Album für das man sich gerne mal die gute halbe Stunde Zeit nimmt um es einfach mal wieder durchzuhören. Die gesamte Scheibe gibt ein unwahrscheinlich harmonisches Ganzes ab, wie ich es nach den anderen Alben der Fine Young Cannibals nicht für möglich gehalten hätte. Da fällt die relativ kurze Spieldauer des Albums, die zu der Zeit aber auch nicht unüblich war, auch eher angenehm auf, weil sonst sie länger und mit mehr Titeln vermutlich dann auch wieder etwas "gestreckter" und nicht so rundum gelungen klingen würde. Es ist einfach eine gut versteckte Perle der 80er Jahre. Punkt.
Also liebe Leute, lasst Euch gesagt sein, dass diese Scheibe ein echtes Schnäppchen in Sachen Preis und Leistung ist. Wem die Singles "Johnny Come Home" und "Suspicious Minds" gefallen braucht gar nicht mehr reinzuhören, wer doch noch weitere Tipps haben möchte, der sollte sich mal "Funny How Love Is", "Blue" und "Like A Stranger" zu Gemüte führen.
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