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Die Aufgabenstellung ist ganz einfach: auf einem Server, der unter Ubuntu x86_64 läuft, soll in einer virtuellen Maschine ein Windows NT 4.0 Terminal Server kontinuierlich und ein Debian Etch gelegentlich laufen. Eventuell noch mal zu Testzwecken ein Windows 98 SE oder was sich sonst noch mal so aufdrängt. Dabei sollten folgende Kriterien erfüllt werden, sortiert von sehr wichtig nach unwichtig:
- Als Hostsystem sollte das 64Bit Linux unterstützt werden.
- Das Aufsetzen der Virtualisierungssoftware und der Gastsysteme sollte ohne viel Gefrickel von statten gehen.
- Die virtuelle Maschine sollte als Dienst laufen.
- Die Kopie eines Festplattenimages sollte sich ohne Klimmzüge für eine andere virtuelle Maschine einsetzen lassen.
- Für den Betrieb sollten keine 32Bit Kompatibilitätsbibliotheken notwendig sein.
Alles in allem sind das doch recht moderate Anforderungen, aber das wollte ich dann doch noch vorher getestet haben. Klingt nach Spaß, war es aber nicht. Hier ist mein Bericht.
Im Vorfeld habe ich dann doch alles ausgeklammert, was nicht VMware ist, aus recht einfachen Gründen. Xen, QEmu & co. ist mir zuviel gefrickel, VirtualBox verhindert das Austauschen von virtuellen Festplatten durch UUIDs, und der kram von Parallels fühlte sich in Versuchen auf 32Bit Systemen nie wirklich ausgereift an. Ist aber alles nur mein persönlicher Eindruck.
Erster Versuch war VMware Server 2.0 Beta. Mit VMware Server 1.0 hatte ich bisher nur gute Erfahrungen gesammelt. Um es kurz zu machen: in meinen Augen ist/wird VMware Server 2.0 das genaue Gegenteil der Vorversion: absoluter Schrott! Das Installationspaket ist 340MB groß, wieso konnte ich mir erst nach der Installation erklären: die Konfiguration findet statt mit einem Programm über einen Apache-Tomcat Server statt. Daraus, dass ich kein Freund von Java bin, habe ich nie einen Hehl gemacht, aber das geht mir echt zuweit. Wieso muss zur Konfiguration, die im Idealfall eigentlich gar nicht stattfindet, ein komplett eigener Webserver mit JavaVM und einem nicht zu verachtenden Resourcenverbrauch laufen? Das kann ich mir auch mit Anstrengungen nicht erklären, vielleicht ja ein Leser... Die Konsole läuft als Plugin für den Webbrowser, für den man aber ordentlich Platz auf dem Bildschirm braucht, weil rundherum viele lustige Statusfelder sind, die mich aber nicht wirklich interessiert haben. Außerdem drängt sich mir die Frage auf: "Muss denn wirklich alles im Webbrowser laufen? Ist das wirklich der Weg in die Zukunft?" Ich hoffe nicht. Der Arbeitsfluss war zumindest das, was ich als lahm bezeichnen würde. Ich will doch einfach nur auf einem Rechner ein bis zwei virtuelle Maschinen laufen lassen, da brauche ich keine verdammte Infrastruktur für, die mir VMware dafür aufdrücken will. Da kein Spaß aufkommen wollte, habe ich also nach Alternativen gesucht.
Eigentlich wäre der VMware Server 1.0 immer noch das beste für meine Anwendungsfälle, aber den gibt es nicht für 64Bit. Also habe ich mir eine 30 Tage Testlizenz für den Workstation Version von VMware besorgt, und da dann die 64Bit Version getestet. Eine Einstellmöglichkeit für das Starten als Dienst habe ich auf Anhieb nicht gefunden, aber da sich eine VM auch im Hintergrund ausführen lässt, sollte da doch noch was drin sein. Eine erste virtuelle Testmaschine war auch schnell konfiguriert, wollte sich aber auf Teufel komm raus nicht starten lassen. Die lapidare Fehlermeldung war: "failed to connect to peer process". Ein bisschen googlen brachte dann des Rätsels Lösung: die 32Bit Kompatibilitätsbibliotheken waren nicht installiert. Ach so, na dann... Moment, wieso brauche ich denn die Überhaupt, ich habe doch die 64Bit Version installiert? So wie ich es ausmachen konnte, ist zwar das Frontend 64Bit, aber Teile des Backends laufen noch mit 32Bit, zumindest, wenn die virtuellen Maschinen auch nur 32Bit sein sollen. Ich wollte es dann aber nicht weiter nachtesten, denn wenn ich sowieso 32Bit Kompatibilitätsgedöhns brauche, dann kann ich auch gleich weiter den VMware Server 1.0 nehmen, falls er unter 64Bit Linux funktioniert...
Dritter Test war dann also VMware Server 1.0, und was soll ich sagen? Es lief so gut, wie ich es von 32Bit her kenne, es aber nicht wirklich erwartet hätte.
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