- Der Kopf ist jener Teil unseres Körpers, der uns am häufigsten im Wege steht.
- -- Gabriel Laub
Auch mein Sylvester war ähnlich unaufregend wie
das des Fuchses, bis auf eine Kleinigkeit, aber dazu etwas später. Auf der Feier, auf die ich eingeladen wurde, fehlte knapp die Hälfte der geladenen Gäste, 15 Leute aufgrund von Krankheit kurzfristig absagen mussten. Die - etwas zu laute - Beschallung kam aus einem Notebook, und da wollten außer dem Gastgeber auch noch andere ein Wörtchen mitreden, und so wurde die Festplatte mit schlechtgetaggten mp3s geflutet. Mir war das egal, zum Zappeln gehe ich schliesslich in die Disse, und nach Party war mir eh' nicht so richtig zu mute.
Zur teilweise schlechten Musikzusammenstellung kam dann noch ein selbsterkorener DJ, der allerdings mit der Technik noch mehr Probleme hatte als mit der Musikzusammenstellung. So gab es um Mitternacht gleich vier mal Erasure hintereinander, was anderes konnte er wohl auf der Festplatte nicht finden. Ich zeigte erbarmen und schlenderte durch die offene Glastür wieder rein, verjagte kurz den mittlerweile etwas hilflos dreinschauenden DJ, löste sein Problem mit der Technik und füllte die Playliste noch ein bisschen mit etwas sinnvollem.
Danach ging ich durch die offene Glastür wieder nach draußen. Problem: sie war nicht mehr offen, und ich stieß mit meinem Knie, der Stirn und einem leisen
>dunk< (hier haben wir die Kleinigkeit) dagegen. Die Tür gab trotzdem nicht nach, und ich wich verdattern zurück. Der einzige, der diese leicht peinliche Situation - außer den Lesern hier - mitbekam, war der Gastgeber, der sich darüber königlich amüsierte: "Das sah aus wie im Comic! Klasse!" Nach der Beteuerung, dass es mir ginge und ich ja die Tür mit dem Kopf gerammt hätte - bei dem ja nichts kaputt gehen kann - konnte er sich wieder der Böllerei zuwenden, und der restliche Abend verlief ereignislos. Und bevor hier welche zu unken anfangen: ich war _stocknüchtern_. Da will ich nur mal hoffen, dass dies nicht symbolhaft für die Beziehung zwischen mir und dem Jahr 2006 ist.
Nach dem Aufstehen telefonierte ich mit meinen Eltern, und erzählte dabei meiner Mutter von dem Mißgeschick. Sie stellte unter anderem die Fragen: "Und, hast Du eine Beule?" und "Ist die Türe kaputtgegangen?" Mein Vater bekam dies mit um machte sich sorgen um mein Auto. So sind sie, die Väter. ./~
Kommentare