- Kreativität, mein flüchtiger Gesell'
Make me number one in hell. - -- Kontrast, "Nr. 1 in der Hölle"
Fast hätte ich es vergessen, aber glücklicherweise hat Lexi mich ja noch indirekt daran erinnert: ich wollte ja noch den Bericht zum Konzert von
Kontrast und
Melotron in Bremen am 3. Februar abgeben. Dass ich dort war, hatte ich ja schon kurz
erwähnt.
Wichtiger Tipp am Anfang: Wer zum ersten Mal mit dem Auto nach Bremen fährt, sollte sich gut vorbereiten. Obwohl ich mich von der Macht (auch unter dem Namen 'Navigationssystem' bekannt) habe leiten lassen, bin ich doch einmal falsch abgebogen. Was bin ich froh, dass ich nicht mehr nach map24-Ausdrucken den Weg suchen muss.
Nun aber zu den wichtigen Dingen: dem Auftritt. In der
Einheitsschrift sind ja Eindrücke in
Bild und
Ton zu finden, also kann ich mich ja auf das Subjektive beschränken.
Der Bühnenaufbau ist sehr komplex, das bleibt nicht viel Platz für die Künstler. Mit drei Begriffen beschreiben würde ich das Ganze wohl wie folgt: elektronisch, retro und schwarz/weiß. Es fällt dabei auf, das hier darauf geachtet wird, keine Symbole zu verwenden, die mit anderen Bands der Szene assoziiert werden. Oder konkret: den Commodore C64 von Welle: Erdball sucht man vergebens.
Der Auftritt an sich ist ebenfalls "qualitativ hochwertig". Er wirkt geplant und durchdacht, gelegentlich hatte ich den Eindruck kleine persönliche Rituale zu entdecken. Sänger Roberto schaft es die Atmosphäre der CDs auch Live gut rüberzubringen, bei dem Stück "Die Maschine" übertrifft er die Version aus der "Konserve" sogar um längen. Bei einigen Stücken, genauer gesagt den Duetten, wurde er dabei von zwei Gesangspartnerinnen unterstützt. Fräulein
Nebelgeist war die interessantere dieser beiden Duettpartnerinnen, die Roberto an diesem Abend unterstützten, was sich schon daran festmachen lässt, dass ich den Namen der "hässlichen Krähe" (also NICHT Fräulein Nebelgeist!) schon wieder vergessen habe. Nur warum sie, also Fräulein Nebelgeist, vor dem Auftritt die "nackte Angst" befällt ist mir ein Rätsel, sie fügt sich gut in das Gesamtbild ein. Ihre gesangliche Leistung würde ich als "sehr schön" bezeichnen.
Und ehe ich das hier auch noch vergesse: Fräulein Nebelgeist, auch von hier aus nochmal alles Gute zur Verlobung.
Mir persönlich fehlte mein Lieblingsstück "Amerika" und auch "Nr. 1 in der Hölle". Das möchte ich aber mal auf die Kürze des Auftritts schieben. Dafür gab es aber das neue Stück "80er" zu hören, welches definitiv das Potential für einen Club-Hit hat.
Zu Melotron möchte ich nicht allzuviel sagen, außer dass ich der Meinung bin, dass sie im Studio besser sind als Live, besonders der Gesang klang für mich durch die Bank weg ein bis zwei Tonlagen zu tief. Vielleicht war ja auch das der Grund, warum nach dem Konzert Kontrast deutlich mehr CDs beim Merchandising abgesetzt hat als Melotron. Es kann aber auch sein, dass ich nicht gut genug aufgepasst habe, und das alles gar nicht stimmt.
Der Weg von Hannover nach Bremen und zurück für eine dreiviertel Stunde "Kontrast Live" und noch ein bisschen "Schnacken mit Kontrast" nach dem Auftritt hat sich definitiv gelohnt. Ich freue mich jedenfalls schon auf das nächste Mal.
Kommentare
Wir waren mit dem Publikum auch sehr zufrieden und hatten einen schönen Abend in Bremen.
Die Performance von Roberto bei "Die Maschine" ist auch für mich immer noch extrem beeindruckend - auch wenn ich sie schon unzählige Male erlebt habe.
Die "hässliche Krähe" heißt übrigens "Vampira".
Und ja, Du hast Recht: Wir hatten nur 45 min Zeit. Das schränkt die Titelauswahl natürlich ein. Wir wollten aber auch nicht dieselben Songs spielen wie auf der letzten Tour und haben unser Programm ein wenig auf das zu erwartende Melotron-Publikum abgestimmt.
Dass der "80er Jahre"-Song so gut ankam, hat uns natürlich sehr gefreut, da wir die Nummer auch sehr mögen. Dabei war dort noch gar nicht mal die fertige Version zu hören. Die gibt's erst auf dem kommenden Album.
Bei Melotron möchte ich Dir aber widersprechen. Ich finde Andys Live-Gesang sogar ziemlich gut. Er singt druckvoll und kann die Songs sehr gut ausschmücken.Außerdem ist er der beste Dave-Dancer, den ich je gesehen habe. ;-)
Für "das nächste Mal" wird es wahrscheinlich bald zwei Gelegenheiten geben, aber auch mit Anfahrtweg. Mehr, wenn's offiziell ist.
Vielen Dank noch mal!
Zu Melotron muss ich noch sagen, dass ich den Live-Gesang von Andy nicht schlecht finde, er sich für meinen Geschmack zu sehr von dem unterscheidet, was man von den Tonträgern her kennt. Und zum Dave-Dancing möchte ich noch hinzufügen: sollte es jemals einen Film über Dave Gahan und/oder Depeche Mode geben, so wäre Andy Krüger definitiv einer der besten Anwärter auf diese Rolle, und das nicht nur optisch.
So, und jetzt fische ich erst mal die Live Version von "Die Maschine" aus dem CD-Regal.