- Es gibt soviel was man hassen kann. Das ist nicht schwer, stellst Du fest.
Ich, zum Beispiel, hass noch viel mehr wie die Pest. - -- Fettes Brot, "Ich hasse das"
Verdammt, wie ich so etwas hasse. Lexi nahm mein Stöckchen, drehte es um und haute es mir zurück an die Omme. Aus zwei Stöckchen baut er mal so eben einen Boomrang. Nicht ohne Grund ist er die personifizierte Osterweiterung von Kontrast.
Nun aber zu der Aufgabe:
Nenne Songs und Bands, die alle Welt toll findet, die Du selbst aber abgrundtief hasst! Da gibt es nichts. Zumindest nicht wirklich. Früher ging das noch, aber heute bin ich da ruhiger geworden. Für mich gibt es nur noch einiges was als Musik verkauft wird, mit dem ich nichts anfangen kann, und mindestens genausoviel was mich nervt. Aber der Hass ist verschwunden. Mittlerweile mache ich es auch so, dass ich auf einer Party oder in einer Discothek schlechte Musik dazu nutze etwas anderes zu tun, wie zum Beispiel flippern gehen. Außerdem gibt es eine Menge Künstler mit denen ich zwar im Allgemeinen nichts anfangen kann, aber so ein bis zwei Lieder finde ich dann doch richtig klasse. Beispiele hiervon gibt es zum Abschluss.
Interessanterweise fallen mir mehr Lieder ein, denen ich mal sehr ablehnend gegenüberstand mir nun aber recht gut gefallen. Auch hiervon kommen noch ein paar Beispiele.
Grundsätzlich kann ich Powerballaden, die aus Filmen sind und von Frauen gesungen werden, nicht mithypen. Zum Beispiel: Whitney Houstons "I Will Always Love You" oder Celine Dions Beitrag zu Titanic. Das passt übrigens auch auf andere Stücke in denen Frauen Vokale über die Schmerzgrenze hinaus dehnen, wie zum Beispiel "Zombie" von den Cranberries.
Missgönnen tue ich auch so ziemlich jeden den Erfolg, der mit einer ultraschlechten Coverversion eines 80er Jahre Klassikers höhere Chartpositionen erreicht als das Original. In Person ist das für mich Kate Ryan. Noch schlimmer sind nur ihre Coverversionen von "Mylène Farmer"-Stücken.
Hier also drei Stücke beziehungsweise Interpreten, die bei mir eine ganz klare Spätzündung waren:
- The Cure
- Da konnte ich früher gar nicht drauf, zumal das Stück was am häufigsten lief "The Walk" war, bei dem sowohl der Video-Clip als auch das Lied selbst recht sperrig ist. Der Knoten ist mit dem Stück "Burn" geplatzt: ich sass im Kinosessel, auf der Leinwand lief "The Crow" und ich stellte fest, dass ich die Band zwar eigentlich nicht mag, das Stück aber grandios ist.
- R.E.M.
- Ist auch eine Band, mit der ich im Allgemeinen nicht viel anfangen kann, aber die Ausnahme, die ebenfalls spät zündete war "What's The Frequency, Kenneth?" Das Stück lief 1994 rauf und runter, und damals hasste ich es. Dann sind wir mal mit der "alten Lehrter TruppeTM" ins Jolly Joker nach Braunschweig gefahren. Mich nervten die meisten Leute, mit denen wir dort waren, und so zog ich alleine los. Ich war am Tanzen, und das nächste Stück, dass kam war "Kenneth" und diese schmutzige, übersteuerte Gitarre hat so hervorragend zu meiner Stimmung gepasst, es war herrlich. Danach - und noch ein paar anderen Liedern - ging es mir wieder richtig gut.
- Nirvana - Smells Like Teen Spirit
- Da gefällt mir die Originalversion immer noch nicht besonders, obwohl ich objektiv sagen würde, dass es eines der 100 wichtigsten Stücke der 90er Jahre war. Jedoch gibt es davon gleich zwei Coverversionen, die sich wie Tag und Nacht unterscheiden, die mir aber beide außerordentlich gut gefallen. Eine ist von Tori Amos, welche das Stück alleine am Klavier darbietet, die andere von "Weird Al" Yankovic, dessen Text dann davon handelt, dass man in der Originalversion den Text nicht verstehen kann.
Und jetzt noch schnell drei aus der oben erwähnten Ausnahmenfraktion:
- Xavier Naidoo
- Alles von dem Wanderprediger, der doch ein besserer Mensch ist als die meisten anderen, nervt. Außer "Sie sieht mich nicht" das Stück ist eine meiner Lieblingsballaden überhaupt.
- Echt
- Teenypop, den ich absolut uninteressant finde. Nur "Fort von mir" ist die Ausnahme, das wurde auch von Frank Plaza, dem Produzenten von Selig produziert. Hört man.
- Eminem
- Die meisten Stücke gehen mir meilenweit am Allerwertesten vorbei, aber sowohl "Guilty Conscience" und besonders "Stan" hatten ihn der Musiklandschaft bisher noch gefehlt.
Oh, jetzt fällt mir doch noch wenigstens eine Band ein, die für mich genau zur Aufgabenstellung passt: ich halte die Rolling Stones für die am meisten überschätze Band des 20. Jahrhunderts. Aber dies sagte ich
bereits.
Weitergeben möchte ich dieses Stöckchen an
Steffen & Tina,
Heiko und
Kristian.
Und außerdem ist das Leben zu kurz für schlechte Musik.
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