- Das Dasein der Künstler. Dem die Musik am meisten sagte und am meisten gab, hatte kein Geld, um sie zu bezahlen.
- -- B. Traven, "Die Baumwollpflücker"
Heute gibt es mal wieder etwas tagespolitisches, nur damit hier nicht der Verdacht aufkommt, wir würden hier "auf Halde" produzieren. Da sind wir beide im Moment viel zu träge zu.
Nun aber zum Thema. Die
GEMA, also die "Gesellschaft für Musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, macht mal wieder Schlagzeilen. Und dabei meine ich nicht, dass die
RapidShare dranbekommen haben wegen der Beihilfe zur Verbreitung von Material, für das die GEMA die Verwertungsrechte hat. Das ist ja schon "
Business as usual".
Nein,
ver.di schickt die Angestellter der GEMA auf die
Straße und nennt das einen Warnstreik. Wäre bestimmt eine imposantere Warnung gewesen, wenn nicht nur jeder 20. Mitarbeiter (60 von circa 1200) für knapp zwei Stunden gestreikt hätten. Jedenfalls ist die GEMA aus dem Tarifvertrag ausgestiegen, und seit dem gibt es für die Angestellten nun 10%25 weniger Lohn und eine 40 Stunden Woche. So lassen sich auch Kosten einsparen. Und so möchte ich einmal zusammenfassen: die GEMA nimmt erstmal Geld von den Künstlern um deren Rechte zu vertreten. Dann nimmt sie Geld von den Leuten die die Musik ausstrahlen, zum Beispiel den Radiosender oder aber auch Diskotheken.
Sie besorgen sich bei so vielen Seiten Geld, dass es mich echt verwundert, dass sie nicht mal mehr genug Asche haben, um 1200 Leuten die Gehälter zu zahlen, von denen die meisten doch wohl eher Lohnsklaven sind. Ah, Moment, jetzt komme ich drauf. Die Kohle, die durch das Kündigen des Tarifvertrags eingespart wurde, kommt einfach den außertariflich bezahlten Leuten des Management zu gute. Ist nur so meine Vermutung, aber so blieben in der Bilanz die Lohnkosten wenigstens stabil und es ist sogar noch Platz im Budget für einen neuen Dienstwagen.
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