Das offizielle Blog der h8u.de Gemeinde | |
Auch "hochniveau" ist keine Hautcreme |
Thursday, 18. June 2009Mit ueberwaeltigender Mehrheit [update]
Mit ueberwaeltigender Mehrheit wurde Heute um 20:30 im Bundestag die Aufhebung der Gewaltenteilung beschlossen.
(389 Ja-, 128 Nein-Stimmen, 18 Enthaltungen) Die Drucksache 16/12850 wird wohl in die Geschichte eingehen. Noch besteht die marginale Chance, dass Herr Koehler das Gesetz nicht unterschreibt, doch ich befuerchte diese Hoffnung ist vergeblich. Die Abstimmung war namentlich, man wird also nach dem Namen und der Entscheidung des Vertreters der eigenen Region suchen koennen. [Update] Die Abstimmungsliste wurde veroeffentlicht. Nettes Detail am Rande, eine Liste der Abgeordneten, die an der Abstimmung nicht teilgenommen haben:
Tuesday, 16. June 2009Es hat begonnen
Ich habe einige Zeit ueberlegt, ob ich diesen Beitrag ueberhaupt schreiben soll. Es gibt so viele andere, die das Geschehen schon besser zusammengefasst und kommentiert haben. Dennoch glaube ich, dass es an der Zeit ist, dass alle ihre Stimme erheben, die es noch koennen. Einige Bekannte, die mich vor gar nicht so langer Zeit noch belaechelt haben und meinten, dass ich meine Paranoia mal behandeln lassen sollte, schauen mich mittlerweile anders an. Das sind genau diejenigen, die sich Ihre Informationen nicht mehr nur ueber Zeitung, Radio und Fernseher beschaffen. Diese Leute haben angefangen das Web als Werkzeug zu verstehen, als wichtiges Werkzeug zur Meinungsbildung. Anscheinend werden es zu viele, die sich erdreisten eine eigene Meinung zu haben:
Gesetz zu Web-Sperren in trockenen TüchernIch moechte gar nicht auf die Hintergruende eingehen, Vergangenheit und Gegenwart noch mal wiederholen sondern den Blick in die Zukunft richten. Nachdem Kritik und Protest nichts am Kurs der Regierung geaendert haben ist es Zeit fuer den Widerstand. Kein Widerstand mit Waffen. Dieser wuerde nur den Widersachern in die Haende spielen und beweisen, dass die Terrorgefahr wahr ist. Auch keine Demonstrationen, die durch Provokationen schnell von den Medien als zielloser Krawall entkraeftet werden. Sondern durch Aufklaerung! Das boese Wort, dass schon im Mittelalter Kirchen und Adel hat erzittern lassen.Die Gesetzvorlage zu den Web-Sperren wird auch als Buechse der Pandora bezeichnet, die nun geoeffnet werden soll. Eine andere Buechse ist aber schon lange offen: der offene und (noch!) allgemein zugaengliche Austausch von Informationen und Wissen. Und dort liegt meines Erachtens auch die Furcht der Regierung vor dem Netz als solches. Es ist einfach zu vielfaeltig, als dass es sich bestechen, bedrohen oder kaufen liesse. Ich weiss, dass ich mit diesem Blog auch Menschen erreiche, die sich entweder nicht fuer politische Themen interessieren, oder die ihren Computer nur zum Lesen und Schreiben von E-Mails benutzen. An genau diese Menschen richtet sich mein Appell das Internet auch aktiv zu benutzen. Nicht nur um die billigsten Angebote fuer den neuen Fernseher zu finden sondern auch um einen anderen Blick auf das Weltgeschehen zu finden. Denn nur so kann man sich eine eigene Meinung bilden. Und genau diese Moeglichkeit ist in Gefahr, bevor sie ihre ganze Kraft ausgespielt hat. Weckt eure Mitmenschen auf aus dem Schlummer zwischen Zeitung, Fernsehen und Angst um den Arbeitsplatz. Da ist noch so viel mehr und das Leben ist zu kurz und zu wertvoll um es anderen zu ueberlassen. So hoffe ich, dass vor allem die Blogs, die ansonsten unpolitisch und familiaer sind, diesen Gedanken aufnehmen und verteilen. Es geht um alle, nicht nur um ein paar Freaks. Also bildet Euch eine eigene Meinung, verbreitet sie und diskutiert sie, insbesondere wenn sie nicht mit anderen konform geht. Nur so kann neues entstehen und eine Verbesserung ermoeglichen. Alles andere ist Stillstand und Tod. Wednesday, 15. April 2009Feu-Renard mon amour?
Als sich Firefox als eigenstaendiger Browser von der Mozilla Suite abgespaltet hat, war ich schwer begeistert. Ein Browser der Webseiten anzeigt, ansonsten aber nicht versucht ein Mailprogramm, ein Kalender oder ein Dosenoeffner zu sein. Dazu noch das Konzept der Plugins, mit denen man sich fehlende Funktionen einfach nachinstallieren konnte. Das hat mich ueberzeugt. So habe ich meine Opera Lizenz wieder einschlafen lassen und war gluecklich.
Das hat auch einige Zeit angehalten, doch dann kam das erste neue Major Release, Firefox Version 2. Hier wurden schon ein paar neue Features mit eingefuehrt, die mit dem eigentlichen Browser nichts zu tun hatten. Da war es aber noch so, dass ich diese Erweiterungen eh schon als Plugins in meinem Firefox 1 installiert hatte. So hat mich das nicht weiter gestoert und mir ein bisschen Arbeit abgenommen. Obwohl diese Arbeit auch nicht so anstrengend war. Doch dann trat die Version 3 auf den Plan. Zwar hatte ich das Glueck, dass Firefox 3 bei mir wesentlich performanter war als die Version 2, doch ploetzlich hatte ich Features, die ich gar nicht haben wollte. So kam es nun, dass ich Plugins installiere, die mir keine neuen Funktionen bringen sondern Teile der Standardinstallation deaktivieren um wieder das alte Verhalten zu bekommen. Das sollte aber nicht Sinn der Sache sein. Koennten sich die Entwickler bitte einfach auf die korrekte Darstellung der Webseiten und vernuenftige Speicher/Cache Verwaltung konzentrieren? Ich brauche keine Awesome-Bar, keinen Seiten Check bei Google oder aehnlich verdaechtige Eingriffe, die sehr auf Katalogisierung meines Verhaltens hindeuten. Danke! Sunday, 15. March 200920 Millionen
Das ist die Summe der Pensionsansprueche, die sich Herr Zumwinkel hat auszahlen lassen. So berichteten die Zeitungen am Samstag. Die Begruendung fuer diesen Schritt sei, dass damit alle Verpflichtungen mit der Telekom damit abgegolten seien. Das ist nachvollziehbar, wer weiss schon, ob die ehemalige Bundespost wirklich in der Lage ist, die Pension des Herrn Z. auch in Zukunft zahlen zu koennen. Nun moechte ich mich gar nicht so sehr ueber die Summe auslassen. Mit Verhandlungsgeschick ist das sicherlich moeglich. Problematisch sehe ich das aber im Zusammenhang mit der aktuellen Sozialpolitik. So ist meine Vater mit 63 Jahren aus gesundheitlichen Gruenden nicht nur Berufs- sondern sogar Erwerbsunfaehig geworden. Ich durfte den Behoerdenweg aus zweiter Reihe mit verfolgen und habe mich fuer unseren 'Sozial'staat geschaemt. Ein nicht kurierbarer Muskelabriss an der Schulter ist hier naemlich noch lange kein Grund mit dem Arbeiten einfach aufzuhoeren. Auch nicht, wenn man in 40 Jahren Berufstaetigkeit alle Beitraege gezahlt hat. Nach langen, zaehen Verhandlungen und fast eineinhalb Jahren regelmaessiger Untersuchungen haben sich die Aemter doch erweichen lassen und ihm doch eine Rente zugestanden. Natuerlich nur mit erheblichen Abschlaegen, da er ja seine Lebensarbeitszeit nicht erfuellt hat. Vor diesem Hintergrund moechte ich Personen, die nach 20 Jahren Taetigkeit Anspruch auf 20 Millionen Euro haben einfach nur ins Gesicht schlagen. Es ist ja nicht so, dass der Mann in diesen 20 Jahren schlecht verdient haette und keine Chance hatte sich Ruecklagen zu schaffen - was uebrigens heutezutage von jedem Arbeitnehmer als Selbstverstaendlichkeit erwartet wird. Das ist der Boden auf dem sozialer Unfrieden gedeiht! Kein Wunder, dass er sich vorsichtshalber eine Trutzburg am Gardasee angeschafft hat.
ADAC? Ach nee..
Als ich noch jung und unschuldig war, bin ich dem Allgemeinen Deutschen Automobil Club beigetreten. Damals erschien mir das sinnvoll, da ohnehin gerne Auto gefahren bin und natuerlich ungern am Ufer der Autobahn stranden wollte, ohne dass Aussicht auf Rettung bestand. Die Beitraege waren Moderat und es gab zudem noch jeden Monat was zu lesen, die ADAC Motorwelt. Der Genuss dieser Zeitung hat allerdings nicht allzulange angehalten. Schon bald sind mir eklatante Unstimmigkeiten in den Tests aufgefallen. Hat im Fliesstext der Konkurrent in allen Punkten noch vorne gelegen so hat in der Zusammenfassung immer das Produkt auch Wolfsburg den knappen aber wohlverdienten Sieg eingefahren. Das hat mich aber auch nicht so weit gestoert, man konnte das ja durch Ignoranz des Machwerks einfach abstellen.
In der Zeit meiner Mitgliedschaft, habe ich den Service des ADAC auch zwei Mal in Anspruch genommen. Einmal bin ich tatsaechlich mit geplatztem Motor und dem Blogkollegen als Beifahrer auf der A2 gestrandet, das andere Mal habe ich den Rekord im Vectra-Wuerfeln aufgestellt. Beide Male konnte mich die Leistung der gelben Engel nicht wirklich ueberzeugen. Im ersten Fall musste ich mich mit Ueberheblichkeit und Unwilligkeit des Helfers auseinandersetzen, beim zweiten Mal haben die Helfer nur den kleinsten Teil der Kosten uebernommen. Von sonstiger Hilfe ganz zu schweigen. Weder wurde ich mit dem Learjet nach Hause geflogen noch konnte ich mir den Hubschrauber von innen ansehen. Nicht einmal eine Bahnfahrkarte wurde mir angeboten als ich mir die Notaufnahme der Ambulanz in der Klinik Grevenbroich angesehen habe. Zu dem Zeitpunkt habe ich schon einal halbherzig versucht meine Mitgliedschaft zu beenden, bin aber gescheitert. Es ist zwar unheimlich einfach beim ADAC Mitglied zu werden, eine Beendigung der Mitgliedschaft scheint aber nicht vorgesehen zu sein. In dem Zusammenhang unterstuetze ich die Forderung, dass eine Mitgliedschaft die online abgeschlossen werden kann, diese auch auf dem selben Wege wieder aufgeloest werden kann. Doch in der letzten Woche habe ich meinen Austritt schriftlich erklaert. Die regelmaessigen Werbeschreiben haben zwar auch schon an meiner Geduld genagt, doch mit dem letzten Schreiben haben sie den Bogen ueberspannt. In dem Brief fanden sich naemlich Zwei Kreditkarten. Komplett in Plastik, mit meinem Namen und allem was dazu gehoert. Nur meine Unterschrift auf den Karten und dem Vertrag hat gefehlt. Damit haben sie sich in meinem Fall keine Freunde gemacht. Die Aktion hat mir ein bisschen zu viel Beigeschmack von Bauernfaengerei der uebelsten Guete. Und dafuer ist mir meine Kohle wirklich zu schade. Und das Bezahlen des Abschleppers uebernimmt meine Haftpflichtversicherung fuer einen Bruchteil des ADAC Mitgliedsbeitrag. Mehr hat mir der ADAC bislang auch nicht anbieten koennen. Und meine Versicherung schickt mir weder langweilige Zeitungen noch nervige Werbung. Tuesday, 10. March 2009Winterschlaf zu Ende
Der Winter scheint sich langsam aus unseren Breiten zu verziehen. Die Sonne hat mich eine halbe Stunde vor dem Wecker aufwachen lassen und den Tag damit besser eingeleitet als ich es ueber die letzten Monate gewohnt war. Auch die Natur scheint beschlossen zu haben, dass es Zeit fuer den Fruehling wird. Dieser Anblick hat mich Hoffnung schoepfen lassen:
Es wird gruen Thursday, 29. January 2009Digitaluhr?
Die Tage werden wieder laenger und bald ist es wieder so weit, dass man endlich wieder im Hellen Fruehstuecken kann, ohne das Licht anmachen zu muessen. Allerdings hat die Dunkelheit am Morgen auch ihre guten Seiten. So Kann ich ohne auf die Uhr zu sehen, ob es sich lohnt wieder hinzulegen oder ob es schon Zeit ist aufzustehen. Ein Blick auf die Fenster gegenueber ist da sehr aussagekraeftig. Weniger als drei Fenster beleuchtet? Weiter schlafen. Mehr als vier Fenster beleuchtet? Wieder hin legen lohnt nicht. Nur bei drei bis vier hellen Fenstern muss doch noch mal ein Blick auf die Uhr als Entscheidungshilfe her halten. Wenn es aber eh schon hell ist, ist fuer mich die Nacht eh vorbei, da brauche ich auch keinen Blick auf die Nachbarsfenster. Trotzdem freue ich mich auf laengere Tage.
Wednesday, 28. January 2009Hartes Arbeiten fuer die Karriere
Es ist Krise! Der Ruf klingt fast schon erschreckender als 'Es ist Krieg!' Und auch in unserer Branche geht das Schreckgespenst der alleszerstoerenden Krise um. Die Patentloesung der Unternehmensleitung: 'Wir' muessen sparen! Da aber keiner so genau weiss, wie man eigentlich spart, holt man sich einen Stab neuer Manager in das Unternehmen, die das erklaeren. Man muss die Arbeit effizienter, sprich billiger machen, dann wird auch gespart. Damit werden wieder ein paar neue Managerposten geschaffen, die dann diese Sparmassnahmen durchfuehren, also entscheiden welche Bereiche geschlossen oder verkleinert werden.
Prinzipiell muss das aus Sicht des Unternehmens nicht immer schlimm sein. Wenn Arbeiten tatsaechlich doppelt gemacht werden, muss man das aendern. Eine der Abteilungen aufloesen und freisetzen ist eine denkbare Loesung. Einer solchen Abteilung neue Aufgaben schaffen eine andere. Da zweites aber eine Kreativleistung vorraussetzt und in einem bestehenden Unternehmen niemand aus der Fuehrungsetage es wagen wird eine Geschaeftsidee mit nur 75 Prozentiger Erfolgschance zu realisieren bleibt man beim Altbewaehrten, man setzt Arbeitskraefte frei. Das kommt auch besser beim Shareholder an. Bei uns wurde jetzt das erste Mal mit der Gehaltskeule gedroht. In Deutschland seien die Lohnkosten so hoch, wie in kaum einem anderen Land in Europa, daher muss in Deutschland massiv gespart werden. Ich weiss zwar nicht, ob die Billigarbeiter in den 'Low Cost Countries' sich auch die hochpreisigen Limousinen und Unterhaltungselektronik kaufen werden aber das muss wohl die Zukunft zeigen. Wie es aber zu einer derartigen Ideenlosigkeit in den Fuehrungsriegen kommen kann, habe ich persoenlich direkt mitbekommen. Aus einem anderen Unternehmen hat ein Manager in unser Unternehmen gewechselt und eine leitende Position eingenommen. Vor dort aus hat es immer zwischen einem halben und einem ganzen Jahr gedauert um zu lesen, welche neue, hoehere Position dieser Manager jetzt eingenommen hat. Mittlerweile hat er eine Dreibuchstabenposition inne, die mit 'C' anfaengt und mit 'O' aufhoert. Fuer diese Karriere hat dieser Mensch allerdings auch hart gearbeitet. Kaum Privatleben, viel Reisen, viele Meetings und wohl auch ein geruettelt Mass an Stress. Deshalb neide ich ihm den Erfolg auch nicht. Ein kleines Detail sollte dabei aber nicht unbeachtet bleiben. Er hat hart fuer seine Karriere gearbeitet. Er hat aber nicht hart fuer das Unternehmen gearbeitet. Das Schlachtfeld, dass er bei uns hinterlassen hat, hat einige der besseren Leute gehen lassen und uns im Nachhinein auch Kunden gekostet. Der Manager hat naemlich jedem genau das gesagt, was dieser auch hoeren wollte. Damit hat er viele Projekte und Veraenderungen angestossen, ist aber niemals lange genug in seiner Position geblieben um tatsaechliche Resultate zu verantworten. Und die Resultate waren in der Regel fatal und der Rueckbau hat wiederum Zeit und Geld gefressen. Nun ist er aber in einer Position, aus der er so schnell nicht fluechten kann. Also wird aus dem Visionaer ein phantasieloser Kleingeist, der nur noch auf Bewaehrtes und Erprobtes zurueckgreift, damit die Fassade nicht irgendwann zusammenbricht. Vielleicht ist das nur eine Ausnahme, ich befuerchte aber, dass mindestens 30%25 der Fuehrungspositionen genau so besetzt werden. Und das ist genug, um Innovation und Fortschritt zu verhindern.
|
SucheKategorienStatische SeitenAnsicht auswählen |
Kommentare