Ich rege mich gerne darueber auf, wenn Leute gewisse Dinge als selbstverstaendlich ansehen. So bin ich mir auch nicht fuer ein Danke zu schade, was zu Schulzeiten auch gerne etwas seltsam war. So habe ich mich auch nett bedankt, wenn ich eine Klassenarbeit mit einer dicken, roten
5 zurueckbekommen habe. Auf der anderen Seite habe ich mich immer geaergert, wenn meine eigenen Anstrengungen nur als Selbstverstaendlichkeit hingenommen wurden.
Doch wie bei den meisten meiner eigenen Massstaebe werde ich ihnen selber nicht gerecht. Ueber die letzten Wochen habe ich einige Leute straeflich vernachlaessigt. Darunter auch welche, die mir grade kurz vorher noch einen Gefallen getan haben. Ein wenig konnte man das hier auch im Blog daran sehen, dass keine Beitraege von mir hier standen. Und so, wie ich mich nicht gemeldet habe, habe ich auch Anfragen an mich zwar wahrgenommen aber nicht darauf reagiert. Das hat die Familie ebenso eingeschlossen wie Freunde und Bekannte.
Zu einem guten Teil lag das daran, dass ich mich vom Job habe einnehmen lassen. Da habe ich aber auch nicht wirklich gegen angearbeitet sondern es sogar noch als Ablenkung willkommen geheissen. Den ganzen Tag ueber abgelenkt sein um dann schliesslich mit einer grossen Tuete Gejammer und Selbstmitleid den Abend ausklingen zu lassen. Die Wochenenden habe ich danach in einer anderen Welt verlebt und den Alltag weiterhin ausgeschlossen.
Wie meistens, wenn man Verpflichtungen und Probleme vor sich her schiebt, werden sie nicht kleiner sondern eher groesser. Und erst nachdem selbst beste Freunde ihren Unmut geaeussert haben, wird mir klar, dass da irgendwas nicht ganz richtig laeuft. Und jetzt faengt das grosse Aufraeumen an. Als erste Lektion schreibe ich mir ins Buch, dass ich mir viel Aerger ersparen kann, wenn ich einfach mal Bescheid gebe, dass ich mich einigele. Damit sollte ich einige Missverstaendnisse im Vornherein vermeiden koennen.
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