Ich hoere immer wieder Klagen darueber, dass der Benzinpreis noch viel zu niedrig sei, da immer noch Cayennes und aehnliche sogenannte Essjuhwiehs durch die Gegend fahren. Auch wird beklagt dass Kinder durch die Gegend kutschiert werden und Leute mit dem Auto zum Baecker fahren um Broetchen zu kaufen. Das sind aber genau die Leute, denen der Benzinpreis fast egal ist, klar sie werden genau so jammern wie die anderen auch, aber letztlich ihr Fahrverhalten nicht aendern. Wer mal eben 40.000€ auf den Tisch legt, um sich eine Schwanzverlaengerung oder Brustvergroesserung zu kaufen, der kuemmert sich nicht darum ob der Sprit Einen, Zwei oder Fuenf Euro kostet. Ganz im Gegenteil, wenn der Sprit endlich die Fuenf Euro Marke knackt, dann sind endlich die ganzen Prolos von den Strassen und man kann endlich richtig aufdrehen. Aehnliches gilt fuer den Kinderfahrdienst der besorgten Muetter. Fuer ihre Kleinen ist ihnen naemlich nichts zu teuer. Und so werden die Kinder vom Kindergarten zum Sport gefahren und vom Sport zu den Freunden und keiner weiss warum die lieben Kleinen immer fauler und fetter werden. Der letzte Kandidat ist der Broetchenholer. Das ist aber auch entweder jemand aus der Ersten Kategorie oder der Rentner, der damit die letzten Kilometer seiner alten S-Klasse abfaehrt. Auch die werden nicht aufhoeren.
Bleiben noch Pendler. Doch wer wirklich von Ausserhalb kommen in die Stadt pendelt kann ueber den OePNV nicht einmal mehr lachen. Nicht nur, dass die Fahrt gerne mal doppelt so lange dauert, auch die Tatsache, dass die Routen nur Stuendlich gefahren werden widerspricht der allueberall geforderten Flexibilitaet. Ruft also der Kunde um Zehn vor Fuenf an, so dass man nicht mehr rechtzeitig aus dem Buero kommt, hat man schon eine Stunde Wartezeit auf den naechsten Zug oder Bus gewonnen. Auch dass das ganze stressfreier sei als die Fahrt mit dem Auto sei mal dahingestellt. Da sich diese Routen nur noch 'lohnen' wenn die Fahrgastraeume bis zum bersten gefuellt sind, werden die Intervalle so zusammengeschraubt, dass man Platzangst bekommen moechte. In der Stadt selber ist das schon besser, da gibt es sogar Sonderlinien zur Hauptverkehrszeit. Sehr lobenswert. Fuer mich gilt deshalb, dass man den Autofahrer nicht von der Strasse kriegt, indem man das Autofahren unattraktiver macht, man muss die Alternativen einfach attraktiver machen. Aber dafuer muss man investieren und das grenzt ja schon an Kommunismus.
Um aber zum Ausgangsthema zurueckzukommen. Mein Indikator dafuer, dass der Benzinpreis noch zu niedrig ist, ist die Verwendung von Laubgeblaesen. Selbst Heute Morgen durfte ich mir so eine Zweitaktheule anhoeren, als versucht wurde das nasse Laub vom Gehweg zu pusten. Das ist fuer mich das staedtische Fanal fuer die Verschwendung fossiler Brennstoffe.
Kommentare
Wo hört man denn sowas? Ich habe bisher nur das Gegenteil gehört, dass der Benzinpreis viel zu teuer ist. Da regt sich mindestens jeder zweite drüber auf.
Ach ja, Link und Werbung und so...
Oder, wie im Text schon beschrieben, man macht die Alternativen attraktiver, aber bis das mal geschieht...