Schmerz und Tadel wahrer Lohn. Auch wenn die Krupps es schon besungen haben, einfacher wird es trotzdem nicht. Wir bauen einen Carport heisst die neue Episode aus dem Leben des Fuchses. Doch vor den Erfolg haben die Goetter den Schweiss gesetzt. Als mein Vater mir sagte, dass die Fundamente mindestens 80cm tief sein muessen, habe ich mir nicht so viel dabei gedacht. Ich meine 80cm sind doch keine Strecke. Dafuer sind 80cm ganz schoen tief. Vor allem, wenn man im Lehmboden buddeln darf.
Aber das wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Also fangen wir damit an, die Positionen der Pfosten auf dem Rasen zu bestimmen. Mit Band, Zollstock und elementaren Geometriekenntnissen ist auch das eine Kleinigkeit. Schade nur, wenn mein Plan der Abmessung nicht mit dem Plan meiner Herzdame uebereinstimmt. Doch man kann ja alles aushandeln.
Jetzt wissen wir wo die Loecher hin sollen, da fange ich doch mal an. 10cm Mutterboden. Lachhaft! 10cm Lehm-Kies Gemisch. Na gut, dafuer hat Vaeterchen ja die Kreuzhacke mitgebracht. Weiter gehts, aber nicht viel weiter. Nach ungefaehr 40cm wird die Angelegenheit zu steil, und die Erde rutscht beim Rausholen vom Spaten. Aber wir haben ja eine Gartenschaufel. Damit fuehle ich mich zwar wie im Sandkasten, dafuer kann ich die Erde ausheben. Das wird allerdings immer anstrengender. Als Arbeitsweise hat sich ein zweistufiges System als das beste herausgestellt. Erst mit dem Spaten als Ramme den Boden auflockern und dann herausschaufeln. So geht es dann im Schnitt um 3-6cm pro Arbeitsgang in die Tiefe. Ungluecklicherweise werden irgendwann die Arme zu kurz, ich komme nicht mehr an den lockeren Boden. Und das obwohl ich die Gartenschaufel zwischenzeitlich mit einer Parmesandose ersetzt habe. Geht einfach mehr rein. Da muss es auch was besseres geben, doch jetzt ist erst mal Pause.
Auf der Terasse sitzen und Wolken gucken. Und sogar ein schoenes Bild fuers Blog. Nachdem Kollege Karsten von
BLOQ7 damit angefangen hat Wolkenbilder zu posten, will ich nicht nachstehen. Und wenn man genau hinsieht, kann man den jagenden Drachen sogar erkennen.
Genug der Musse, es muss weitergehen! Also rafft man sich auf und greift sich den Spaten, auf zum naechsten Loch
Hei Ho, Hei Ho.... Doch was ist das? Eine Ablenkung! Der Nachbar kommt vorbei, eine hervorragende Gelegenheit, sich vor der Arbeit zu druecken, ein kleiner Schwatz ueber den Gartenzaun. Und siehe da, der Nachbar hat tatsaechlich ein passendes Werkzeug. Sieht aus, wie zwei Schaufeln, die scherenartig aneinander befestigt sind und die Arbeit wider erwarten doch sehr viel leichter machen. Da kann ich dann ja gleich noch zwei Loecher buddeln. Vor allem da die Herzame fleissigerweise den Garten mit Hecken- und Baumschere neu gestaltet. Aber irgendwann ist Schluss und die Grillrunde haben wir uns redlich verdient.
Die Nacht war dann auch entsprechend ruhig, nur der Wecker haette nicht unbedingt klingeln muessen. Dafuer tun mir Arme und Kreuz bei weitem nicht so weh, wie erwartet. Na dann, frisch ans Werk! Heute wirken die Arbeitsphasen irgendwie kuerzer, dafuer sind die Pausen laenger. Das Wetter scheint sich auch nicht sicher zu sein, ob es denn nun Sonne oder Wolken geben soll. Immerhin gibt es jede Menge Wind. Da wird einem wenigstens nicht warm. Das fuenfte Loch naehert sich seiner Vollendung, da faengt es an zu Regnen. Noch habe ich mir da nichts bei gedacht, doch als mir klar wird, dass es sich nicht um einen kleinen Schauer sondern um Wolkenbruchartigen Regen handelt ist es schon zu spaet. Klitschnass die Sachen in Sicherheit bringen und erst mal unter die Dusche.
Fuenf von acht Loechern sind gegraben. Immerhin eins mehr als geplant. Trotzdem freue ich mich nach diesem Wochenende auf den Montag. Ein Tag im Buero ohne Koerperliche Arbeit. Klingt geradezu verlockend.
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