Eines der Dinge, die mich immer wieder faszinieren koennen ist der
Sternenhimmel. Schon im Urlaub an der Nordsee, habe ich die Leute gerne an den Strand gelassen, so lange ich abends und Nachts in den Himmel schauen konnte. Alleine zu bemerken, wie immer mehr Sterne sichtbar werden je laenger man in den Himmel starrt hat mich mit tiefer Begeisterung erfuellt. Spaeter wurde gar eine Art Ehrfurcht daraus, als mir immer klarer wurde, dass viele dieser Lichter einfach nur Milliarden anderer Lichter in einem Punkt waren. Auch die Bilder der Teleskope haben mich gleichermassen fasziniert und mir einen grossen Teil der Angst vor dem Tod genommen. Ich habe die Hoffnung, dass wenn es tatsaechlich so etwas wie eine unsterbliche Seele gibt, diese dann diese Schoenheit vollstaendig erfassen und begreifen kann. Und wenn nicht, dann ist es auch egal, denn ohne Seele auch kein Leben nach dem Tod, damit auch kein Bewusstsein das dieses begreifen koennte, also auch keine Verzweiflung. Eine Win-Win-Situation wie der Betriebswirtschaftler sagen wuerde. Doch ich schweife ab.
Ein Vorteil des Lebens ausserhalb der Stadt ist, dass die Sterne wieder ein bisschen naeher gekommen sind. Die Milchstrasse, die in der Stadt einfach nicht da ist, liegt in klaren Naechten wie ein Nebelschweif ueber mir. Und immer noch werde ich nachdenklich und frage mich, warum wir Menschen als Individuen uns fuer so wichtig halten, dass wie die Schoenheit der Schoepfung einfach ignorieren. Wie kann ich ernsthaft Macht und Einfluss als erstrebenswert halten im Angesicht der anscheinenden Endlosigkeit der Welt, in der unsere Erde, ja selbst das Sonnensystem und unsere ganze Milchstrasse nur wie Sandkoerner an einem Strand sind? Doch Sternenlicht waermt nicht den Koerper und es macht auch nicht satt. Vielleicht ist es so, dass die, die satt sind und zu den Sternen aufsehen ihr Glueck auch begreifen und geniessen koennen, waehrend die, die nie genug kriegen auch niemals zu den Sternen aufsehen und gar nicht merken, dass sie selber die Ursache fuer das Jammertal sind, durch das sie gehen. Ich gehe jetzt jedenfalls noch ein bisschen Sterne gucken und dann ins Bett.
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