Seit den siebziger Jahren kann ich mich daran erinnern, dass vor dem Ende der fossilen Brennstoffe gewarnt wurde. Getan hat sich wenig, ausser dass das Emissionsverhalten von Geraeten, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden strenger kontrolliert und sanktioniert wird. Tatsaechliches Sparpotential wurde in der Regel nur durch Verteuerungen der Brennstoffe, sprich Benzin und Heizoel, interessant gemacht. Wenn ich allerdings sehe, dass sich mein fast 20 Jahre alter Passat Kombi mit dem Cw-Wert einer Schrankwand mit einem Durchschnittverbrauch von 7,5 Litern durchaus mit aktuell vergleichbaren Modellen messen kann, frage ich mich was da falsch laeuft.
Eine weitere Auffaelligkeit ist die Dualitaet, die alternative Energien in Deutschland erfahren. Zum einen scheint Deutschland eine Fuehrungsposition in Sachen Wind-, Solarenergie und Geothermie einzunehmen, waehrend die Anwendung dieser Technologien nie den Norwegerpullover ablegen konnte. Geht es darum, zum Beispiel Windenergie als Ergaenzung des Energiebedarfs einzusetzen, wird so ziemlich alles falsch gemacht, was falsch gemacht werden kann. Da werden die Spargel im Binnenland aufgestellt, wo stetige Windverhaeltnisse kaum vorherzusagen sind und der Einsatz folgerichtig problematisch ist. Damit wird es den Kritikern natuerlich leicht gemacht, gegen den Einsatz zu argumentieren. Bei dieser Argumenattion ist mir allerdings auch aufgefallen, dass bei jeder Technologie die gleiche Taktik angewendet wird.
Selbst wenn ganz Deutschland mit [Windkraftanlagen, Biogasanlagen, Solaranlagen...] ueberzogen wird, kann das die aktuellen Kraftwerke nicht ersetzen!
Dabei sind die oben angegebenen Beispiele keinesfalls zu kombinieren! Es ist wie in einem Actionfilm, die Gegner greifen den Helden einer nach dem anderen an. Natuerlich koennen diese Alternativen die bestehenden Kraftwerke nicht ersetzen, vor allem nicht wenn nur eine dieser Technologien angewendet wird. Doch weshalb sollten diese alternativen Energieversorger komplett ignoriert werden? Waere es nicht sinnvoll solche Anlagen dort einzusetzen, wo sie sinnvoll sind? Wind- und Gezeitenkraft an der Kueste, Biogasanlagen in Landwirtschaftlich genutzen Gebieten und so fort. Damit sollte es ein leichtes sein die aeltesten Kohle- und Kernkraftwerke problemlos vom Netz zu nehmen.
Weshalb wird Solarenergie immer mit Photovoltaik gleichgesetzt? Natuerlich ist die Energiebilanz solcher Anlagen in Deutschland fragwuerdig. Wenn auch bei weitem nicht so schlecht wie es in den veralteten Dokumenten die gerne bei den Diskussionen vorgewiesen werden. Doch in Sachen Solarthermie sieht die Bilanz ganz anders aus. Wieviel Kraft die Sonne bei uns selbst im Winter hat, kann ich selber feststellen, wenn ich bei klarem Wetter die Gardinen aufmache. Dann heizt sich der Raum doch recht schnell auf. Ausserdem laesst sich warmes Wasser wesentlich einfacher speichern als eine Kilowattstunde Elektrizitaet. Zum Duschen und fuer die Fussbodenheizung reichen 40°C masse und der Brenner bleibt aus. Aber ist denn wirklich gewollt, dass der Brenner aus bleibt? Dann doch lieber alloes so lassen wie es ist. Vor allem wenn die Gewinnspanne beim Handel mit fossilen Brennstoffen prozentual gleich bleibt, sorgt ein erhoehter Einkaufspreis direkt dafuer, dass die absoluten Einnahmen steigen.
Kleines Schmankerl am Rande: Auch Uran und Plutonium haben eins mit fossilen Brennstoffen gemein. Sie sind nicht unbegrenzt abbaubar, zudem sind sowohl die Foerderung als auch die "Endlagerung" radioaktiven Materials alles andere als trivial.
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