- "Indianer!" - "Servus."
- -- Der Schuh des Manitu
Bei meinem Artikel
über das neue Qt 4.6 habe ich ja schon erwähnt, dass ich gerne bei meinen IT-Entscheidungen sehr konservativ bin. Nun musste ich diese Woche die Fahne auf halbmast hängen. Mit der Version 1.3.42 erschien Anfang des Monats die letzte Version der 1.3er Reihe des Apache Web-Servers.
Da ich mir meine Webserver gerne als Insellösung betreibe, also losgelöst vom restlichen System, gehört für mich auch das "selbst kompilieren" dazu. So bin unabhängig von der eingesetzten Distribution. Bisher habe ich dabei immer auf den Apache 1.3 gesetzt, weil er - soweit ich es abschätzen kann - mehr Webseiten ausgeliefert hat als jeder andere Web-Server auf diesem Planeten. So war das zumindest zum Zeitpunkt als ich die Entscheidung getroffen hatte. Seitdem habe ich es nie bereut oder größere Probleme damit gehabt. Er läuft gut, kann alles was ich brauche, und verfällt nicht in Feature-itis. Das ist eine Krankheit, die Software befallen kann und sich so auswirkt, dass aller möglicher und auch unmöglicher Kram eingebaut wird. Wordpress-Benutzer können davon ein Lied singen. Beim Apache 1.3 war das anders: es kam schon seit Jahren nichts neues dazu, nur Fehler wurden gefixt. Das bedeutet, dass die Software von Version zu Version nur stabiler und deshalb besser werden konnte. So habe ich es dann nach dem Motto gehalten: "es funktioniert gut, mir fehlt nichts, ich finde keinen Grund etwas zu ändern, warum sollte ich also?"
Nun sah ich mich schon beim Austesten verschiedener Web-Server, wird der Nachfolger nun ein
Apache 2.2 oder doch eher ein
lighttpd? Wie kann ich meine über die Jahre hinweg liebevoll zusammengestellte Konfiguration übernehmen? Dann lass ich mir, eher aus einem Anfall von Sentimentalität, die Release-Notes durch, neben zwei kleineren Fehlerkorrekturen stand dort die Ankündigung, dass dies die letzte veröffentlichte Version wird, aber weitere Bugfixes als Patches in dem Verzeichnis
http://www.apache.org/dist/httpd/patches/ zu finden sein werden. Somit kann ich also auch weiterhin "meinen" Web-Server einsetzen.
Kommentare
ich habe mittlerweile meinen Apachen komplett durch nginx abgelöst. Wenn ich CGI brauche, dann tut das ein thttpd auf localhost und nginx spielt proxy. Habe den Schritt nie bereut.
Aber der Apache läuft gut und hat einige "Sonderlocken" wie optionale Bandbreitengegrenzung oder Spammerabwehr, bei denen ich nicht wüsste, ob sie sich so leicht auf andere Server portieren lassen, so dass ich definitiv nicht "zum Spaß" wechseln werde.