- Ich bin nicht der Kleinste, ich bin nicht der Größte
Ich bin nicht der Hässlichste, ich bin nicht der Schönste
Ich bin 1,90, wieg 85, das ist'n Rätsel
Wisst ihr, was ich bin? - -- Monsters Of Liedermaching, "Durchschnitt"
Letzten Samstag, nein, es war schon der Morgen des darauf folgenden Sonntags, hatte ich ein interessantes Gespräch. Es begann von meiner Seite aus mit der Frage:
"Interessante Kontaktlinsen, aber welche Farbe haben eigentlich Deine Augen?" Die Kontaktlinsen waren weiß, und ließen die Dame etwas gespenstisch aussehen. Die Antwort, die ich bekam gehört zu der Sorte, die man sich einfach nicht ausdenken kann:
"Ääääh." sie guckt nach links ob, um den Effekt des Nachdenkens (zumindest optisch) zu verstärken.
"... blau!". Bei dieser Antwort konnte ich nicht ganz erst bleiben, und sie legt noch gleich nach: "
Man gut, dass Du nicht nach der Haarfarbe gefragt hast, da hätte ich noch länger überlegen müssen." Dies hat mich nun dazu verleitet, meinerseits laut Mutmaßungen anzustellen:
"Ich würde mal sagen, nicht zu hell und nicht zu dunkel. Durchschnitt halt." Darauf konnte man an ihrer Mimik erkennen, dass das Wort "Durchschnitt" wohl doch eher ein Reizwort war. Nicht, dass ich sie damit beleidigt hätte, aber es war doch klar, dass sie wohl nicht so gerne als "Durchschnitt" durchgehen möchte. Spontan kam mir der Song von
Fred Timm von den
Monsters Of Liedermaching zum Thema "Durchschnitt" in den Sinn.
Dieser verherrlicht in dem Song eben diesen jenen "Durchschnitt". Und ich muss ihm da voll und ganz Recht geben. In der Natur sind viele Eigenschaften so vergeben, dass der Durchschnitt relative häufig vorkommt, zu den extremen dann stark abnimmt. Mathematisch wird dies mit der "Dichtefunktion der Standardnormaverteilung" beschrieben, welche auch gerne wegen ihrer Form Gaussglocke genannt wird. So sieht sie aus:
Nehmen wir doch mal die Körpergröße als Beispiel: dazu nehme ich jetzt mal an, dass für einen Mann alles zwischen 175cm und 195cm als "Durchschnitt" bezeichnen kann. Dann würde ich mit meinen 188cm noch als Durchschnitt durchgehen, obwohl ich schon etwas größer bin als die genaue Mitte. Das hat viele Vorteile, ich bin weder zu klein, so dass ich an den oberen Küchenschrank rankomme, ohne auf einen Stuhl klettern zu müssen, noch bin ich zu groß, so dass ich zum Beispiel im Heidepark noch alle Fahrgeschäfte nutzen darf. Und so kann man das auf viele Bereiche des Lebens anwenden: als "Durchschnitt" hat man es im Leben meist angenehmer als als "nicht-Durchschitt". Das ist doch prima, oder etwa nicht?
In diesem Sinne:
- Durchschnitt kicks ass.
- -- Monsters Of Liedermaching, "Durchschnitt"
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