- "I'm not having any luck with women"
"Ever been married?"
"No."
"Sounds lucky to me." - -- Shoe by C.Cassatt & G.Brookins, Sep.3 2003
So, nun wo auch dieses Wochenende wieder rum ist, hier nun die versprochene Hintergrundgeschichte zu dem
Desaster vom Donnerstag. Am besten erzählt sich dies diese Geschichte wohl von hinten nach vorne.
Donnerstag Abend stelle ich fest, dass meine Domain, svolli.de, welche wohl auch ein Teil meiner Identität ist, unwiederbringlich verloren ist. Ich hatte die Domain versehentlich zur Löschung freigegeben, weil ich in der Verwaltungswebseite um eine Zeile verrutscht bin, und eigentlich eine andere löschen wollte, die ich aber immer noch besitze. Jetzt lösche ich auch diese.
Diese Domain war ein Versuch an eine - wie es mir damals zumindest schien - interessante Frau heranzukommen. Sie singt, und ich habe mir ihr Pseudonym als Domainnamen gesichert, um bevor es jemand anderes tut. Von mir würde sie ihn zumindest kostenlos bekommen, und ich habe eine Gelegenheit mit ihr einen Kontakt aufzubauen. Dieser Plan schlägt gleich doppelt fehlt: zum einen kommt bei gelegentlichen Treffen auf diversen Veranstaltungen zwar ein Kontakt zustande, auch mal ein Telefonat, aber ansonsten läuft mein Werben um sie voll ins Leere. Zum anderen entpuppt sie sich doch als deutlich
oberflächlicher als ich ursprünglich gedacht habe. So sass ich also auf der Domain, ohne irgendeine Verwendung für sie zu haben. Keine Verwendung, aber kosten, und so beschloss ich sie wieder freizugeben, und klicke eine Zeile zu tief... auf svolli.de. Dass da irgendetwas merkwürdig war fällt mir zwar auf, aber ich sehe meinen Fehler nicht. Aber Wochen später erinnere ich mich wieder dunkel daran, als ich die Ursache meiner verlorenen Domain suche...
Und das ist irgendwie die Story meines Lebens, was Frauen angeht. Ich reiße mir ein Bein aus, und werde entweder
bewusst ausgenutzt, oder aber reite mich selbst in die Scheiße, bei dem Versuch jemanden einen Gefallen zu tun, der dies wohl nicht verdient hat und mich eventuell nicht einmal darum gebeten hat. Das wirklich bittere dabei ist, dass ich es beim nächsten Mal wohl wieder ganz genau so machen würde, und dies nicht einmal, weil ich gar nicht anders könnte, sondern weil ich es nicht will. Ich habe schon zu viele meiner guten Eigenschaften beschnitten, weil sie mir im Kontakt mit den falschen Leuten schaden. Nicht wirklich bewusst, sondern eher so wie man aufhört, sich auch im Sommer an einem Ofen abzustützen, weil er im Winter geheizt wird und man sich mehrfach dran verbrannt hat. Im Moment verbrenne ich mich leider deutlich häufiger als sonst, zumindest fühlt es sich so an.
So wird aber durch diesen Lernprozess der SvOlli.org doch etwas weniger unbekümmert sein als der SvOlli.de. Und das ist der Punkt, den ich wirklich schade finde.
Abschließend betrachtet, hatte ich an dem Tag aber auch eine Menge Glück. Ich hatte Urlaub, was mir half den Stress, den diese Aktion mit sich brachte, gut wegzustecken. Den Urlaub habe ich mir genommen, weil ich einen ungünstig liegenden Termin beim Hautarzt hatte. Ich hatte seit Monaten einen dunklen Fleck an der Schläfe, der sich mit der Zeit auch veränderte. So wurde ich von Familie und Freunden darauf angesprochen mit der Bitte doch mal zu einem Hautarzt zu gehen. Dieser war auch noch recht amüsant: Er sieht sich den Fleck an: "Was ist denn das?" - ich: "Moment,
das wollte
ich eigentlich von
Ihnen erfahren." Wo ich dann schon mal da war, habe ich mir auch gleich noch ein Leberflecken-Screening gegönnt ("Verdammt, die hätte ich pro Stück abrechnen sollen."). Resultat: einer sollte raus, weil er bedenklich aussieht. Die Bedenklichkeit nimmt zwar im Kontext meiner anderen Leberflecken ab, aber sicher ist sicher. Ach ja, und der Fleck an meiner Schläfe ist jetzt nicht mehr blau-schwarz, sondern dunkelrot, und der Riesenmitesser einem Blutgerinnsel gewichen.
Kommentare
Ist kürzer ;)
Ohne Einwilligung der Person eine Domain zu registrieren, die auf ihren Namen lautet, wird wohl von den meisten Menschen als nicht besonders freundlich empfunden. Erst recht, wenn es mit solchen Hintergedanken geschieht....
ich hoffe mal, Du spielst hier nur des Teufels Advokat. Denn ich war eigentlich immer der Ansicht, dass Du mich gut genug kennen würdest, um mir so etwas zu unterstellen.
Anscheinend habe ich den Zusammenhang etwas zu verkürzt wiedergegeben. Mein Fehler!
Also, zu dem Zeitpunkt als ich die Domain registriert habe, hatten die besagte Sängerin und ich ein freundschaftliches Verhältnis zueinander, und außenstehende Dritte meinten durchaus ein Interesse ihrerseits an meiner Person ausmachen zu können. Unter diesen Voraussetzungen habe ich sie dann mit der Domain "überrascht", da ihr Wissen über das Internet mit der Benutzung des Webbrowsers in "Community-Sites" endet. Der Name selbst war übrigens ein Künstler-/Phantasiename. Ich hatte ihr erzählt, dass ich für sie diese Domain gesichert habe, und sie diese jederzeit übertragen bekommen würde, *ohne* irgendwelche Bedingungen!
Der Kontakt ist aber über die Monate eingeschlafen, und sie hat mein Angebot nicht in Anspruch genommen, deshalb hatte ich mich entschlossen, diese Domain wieder zu löschen.
Aber sei Dir sicher, dass ich ein solches Vorhaben nicht noch einmal machen werde. Dem oder der Nächsten helfe ich nicht ungefragt, soll er doch seine Domain für einen stattlichen Betrag von einem Domainshark kaufen, wenn der dies überhaupt zulässt. Überhaupt scheint meine Hilfe im Allgemeinen nicht viel Wert zu sein.
Meiner hat mir jedenfalls, trotz einer Anfrage meinerseits, kein Angebot für "meine" Domain gemacht.
Ich habe mich schon ernsthaft gewundert, aber so klingt das ja schon ganz anders :-). Schwierig zu erklären, warum es dennoch wahrscheinlich strategisch ungünstig war:
Durch ungefragte Hilfe / Geschenke fühlen sich viele Menschen unter Druck gesetzt, weil sie unterschwellig eine Gegenleistung einfordern. Besonders in diesem Fall ist es zusätzlich blöd, dass ihr -- falls sie tatsächlich eine Homepage einrichten will -- nichts anderes übrigbleibt, als Dich um einen Gefallen zu bitten oder Dich explizit zurückzuweisen (also "bitte hilf' mir bei der Webseite" bzw. "gib' die Domain her").
Vielleicht als Denkanstoß; ich habe das ja auch alles ausprobiert :-).
Viele Grüße,
Ingo.
Hast Du bei der DENIC schon mal diesbezüglich nachgehakt?
Um eine Marke einzutragen müsste ich mindestens ein Gewerbe anmelden. Das habe ich schon bei besseren Anlässen vermieden.
Um Namensrecht geltend zu machen, müsste ich es schaffen, dass SvOlli in den Personalausweis als Künstlername eingetragen wird. Ein Kommilitone (seines Zeichens Kulturpädagoge) hat dies mal versucht, und es war ein echter Aufwand: Nachweise, dass er schon unter diesem Namen etwas veröffentlicht hat, oder es zum Beispiel auf Ausstellungen präsent war.
Deshalb wird das echt problematisch, zumal programmieren in Deutschland nicht gerade als Kunstform angesehen wird.