Wird man im Rahmen einer Straftat auffaellig und von der Polizei aufgegriffen, kann es passieren, dass man Erkennungsdienstlich behandelt wird. Ein Teil dieser Behandlung ist das 'Dackeln' wie die Daktyloskopie, also das Nehmen der Fingerabdruecke, gerne genannt wird. Bislang war es so, dass ein Grund fuer diese Behandlung vorliegen musste. Meistens ging es darum, sicherzustellen, ob aus Fingerabdruecken am Tatort oder Tatwerkzeugen nachgewiesen wird, dass man an einer Straftat beteiligt war. Dafuer muss allerdings auch ein Anfangsverdacht gegeben sein. Es sollte nicht so sein, dass auf gut Glueck Fingerabdruecke genommen werden, bis dann endlich einer passt.
Ab dem 1.November allerdings sind alle Bundesbuerger, die das Gebiet des
Schengener Abkommens verlassen wollen potentiell verdaechtig. Deshalb wird fuer die ab dann ausgegebenen Reisepaesse eine ED-Behandlung durchgefuehrt und diese Fingerabdruecke werden Teil des Reisepasses. Ab 2009 soll dies auch Teil des ganz normalen Personalausweises gelten. Das ganze passiert natuerlich nur zu unserem Besten und soll nur den Missbrauch von Ausweispapieren vorbeugen. Es ist auch voellig Ausgeschlossen, dass die Daten irgendwo zentral gespeichert werden und einfach zugaenglich werden. Das hat ja auch schon bei den Mautbruecken vorbildlich geklappt.
Tatsaechlich muessen die Daten zentral gesammelt werden, ansonsten gibt es keinen messbaren Sicherheitsgewinn der neuen Papiere. Ob ich nun drei verschiedene Ausweise mit oder ohne Fingerabdruckdaten habe ist voellig egal, so lange meine Identitaet nicht eindeutig anhand des Fingerabdrucks festgestellt ist. Und um Eindeutigkeit zu gewaehrleisten, muss man pruefen koennen, ob mein Fingerabdruck schon mal abgegeben wurde. Also muessen alle abgegebenen Fingerabdruecke irgendwo lagern, damit man diesen Test durchfuehren kann. Ich bin schon gespannt, welcher Politiker in den Aufsichtsrat einer der Firmen aufsteigt, die die Erfassung, Speicherung und Abgleich der Fingerabdruckdaten realisiert.
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