- Listen! Do you want to know a secret?
Move with me inside the strange world of the twelve-inch
Where nothing is as it seems
Where everything has it's place and there's a place for everything
And anything can happen
Let me take you on a tour with the twelve-inch
Using this special extension of "Rage Hard" as our example
We have begun
It is - of cause - Frankie, and Frankie only - -- Frankie Goes To Hollywood, "Rage Hard (Young Person's Guide Into The 12 Inch Mix)"
Dass ich ein Faible für Musik habe, sollte spätestens seit der Rubrik "Was für eine CD" klar sein. Diesmal möchte ich auf einen besonderen Aspekt der Musik zu sprechen kommen, der mir besonders wichtig ist, der aber in der allgemeinen Musiklandschaft doch eher stiefmütterlich behandelt: der Remix.
Remix bedeutet für mich, dass man ein Original-Musikstück nimmt, es in seine Einzelteile zerlegt, diese dann neu anordnet und eventuell noch neue Teile einbringt, wie auch immer sich diese anhören mögen. Für mich, als jemanden, der sowohl ein musikalischer Analphabet ist als auch kein Instrument beherrscht, ist es die einzige Möglichkeit, sich im Bereich Musik mal kreativ zu betätigen.
In den meisten Fällen kostet dies aber auch eine Menge Zeit. Wenn ich mal an einem Remix schraube, was allerdings in letzter Zeit viel zu selten passiert, dann geht für den Remix eines einzelnen Liedes schon der Großteil eines Wochenendes dabei drauf. Spaß macht es aber auf jeden Fall, und es gab da durchaus den einen oder anderen erhebenden Moment, wenn zum Beispiel ein DJ meinen Remix spielt, ohne zu ahnen, dass er von mir ist, und dazu auch noch ordentlich getanzt wird.
Das eigentlich interessante an einem Remix ist es aber, das man ein Stück durch die Augen oder wohl eher Ohren eines anderen demonstriert zu bekommen. So ist es zum Beispiel sehr interessant, dass das Intro der Maxi von "Dancing With Tears In My Eyes" von Ultravox als wesentlichen Bestandteil eine kleine Tonfolge hat, die bei der Album-Version nur kurz gegen Ende anklingt, wenn das Lied schon am Ausfaden ist. Das hatte bei einigen Leuten in meinen Bekanntenkreis diesen "verdammt, das kenne ich doch, kann aber nicht sagen, was es ist"-Effekt.
Ein anderes schönes Beispiel ist der "A Young Person's Guide Into The Twelveinch"-Mix von "Rage Hard" von Frankie Goes To Hollywood. Dieses Stück besteht zu ungefähr drei Vierteln aus dem Intro in dem die ganze Einzelteile des Stückes fein säuberlich einer nach dem anderen erklärt werden.
Das "Aufwerten" eines Liedes durch einen Remix geht für mein Empfinden sogar so weit, dass es Remixes gibt, die von mir das Prädikat "machen die Album- oder Single-Version obsolet". Ein exemplarische Beispiel hierfür ist meiner Meinung nach "Underground" von David Bowie. Nachdem ich einmal die Maxi gehört hatte, klang die Version vom Soundtrack für mich einfach nur noch dünn und "unausgereift".
Und so gibt es noch viele Beispiele und welche Aspekte ein Remix das Original-Stück bereichern können. Leider kann man natürlich auch alles übertreiben, und es gibt wohl leider auch mehr schlechte als gelungene Remixe. Alleine die Schwämme der Remixe von Depeche Mode Stücken ist schon fast eine Inflation in sich.
Abschließend möchte ich mal mit einem Vergleich erklären, was der Remix für mich bedeutet. Man kann sich das ungefähr so vorstellen: man steht als Laie in einem Museum und betrachtet ein Bild. Jemand, der sich recht gut auszukennen scheint, fängt an, einem die Zusammenhänge des einzelnen Elemente des Bildes zu erklären. So ungefähr geht es mir, nur dass das Bild ein Lied ist, und die Erklärung als Sprache die Musik verwendet. Auch wenn man nicht immer alles versteht, denn der "Erklärende" verwendet doch zwischendurch Fachwörter, die einem nichts sagen, so bleibt doch am Ende einiges hängen, und man erkennt auf einmal in dem Bild, beziehungsweise Lied, mehr als vorher.
Kommentare
Peff (www.peff.com) hat das Stück "Breathe" von Lizette & (www.lizetteand.com) SO dermassen fett remixt, dass es das Original (nicht nur) meiner Meinung nach um längen schlägt. Aus einem düsteren Pop-Rock Stück ist ein midtempo Jungle/Drum-n-Bass-Stück geworden, dass eingängiger (!!!) ist, als das Original.
Da meine Freundin und ich den Remix ca. 500 mal gehört haben, wollten wir Peff Kohle zukommen lassen. Das hat er übrigens abgelehnt.