Ich bin ja bekennender Freund des Selbermachens. Bei Brot, Nudeln und anderen Nahrungsmitteln klappt das auch sehr gut. An Likoer habe ich mich auch schon versucht und die diversen Aufgesetzten fanden begeisterten Anklang. Nur der alkoholischen Gaerung als solcher habe ich bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Jedenfalls nicht gezielt, wenn denn etwas angefangen hat zu gaeren, war das eher das Zeichen zur Entsorgung. Letzte Woche allerdings habe ich mutwilligerweise Apfelsaft mit Honig und Hefe versetzt und das Ganze einige Tage brodeln lassen. Am Sonntag Abend war dann Abfuellung des noch nicht ganz durchgegorenen Apfelsaftes, quasi eine Art Federweisser. Und nach dem Abkuehlen im Kuehlschrank konnte man das Zeug richtig gut trinken. Durch die Hefe recht gehaltvoll, mit einer gewissen Restsuesse und leicht perlend. Das ideale Getraenk fuer einen sonnigen Abend auf dem Balkon. Nach den ersten zwei Glaesern hatte es sich dann auch mit der weiteren Planung gegeben. Nach weiteren zwei Glaesern konnte ich dann auch richtig gut schlafen. Natuerlich habe ich mich auf einen kolossalen Schaedel am naechsten Morgen vorbereitet, denn klar war das Zeug ganz bestimmt nicht. Doch zu meiner grossen Ueberraschung hatte ich heute Morgen gar keine Probleme damit aus dem Bett zu kommen.
Ich habe zwar noch zwei Flaschen von dem Teufelszeug im Kuehlschrank, trotzdem werde ich heute Abend noch mal eine Ladung aufsetzen. Diesmal aber mit Sauerkirschsaft. Und im Badezimmer blubbert der Ballon mit dem Met-Ansatz vor sich hin. Der braucht aber noch ein paar Monate bis der abgefuellt werden kann. Wer sich selber auch mal an solche Experimente wagen will, den kann ich an den
Honigweinkeller verweisen. Dort wird sehr anschaulich erklaert, wie man einen Honigwein ansetzen kann. Auch das Rezept fuer den 'Federweissen' habe ich von dort. Auch wenn einige Massnahmen uebertieben scheinen, sollte man eine Warnung unbedingt beherzigen:
Sauberkeit! Man darf nicht vergessen, dass man den Fruchtsaft eigentlich verderben laesst. Und wenn man nicht aufpasst, hat man nicht nur Hefepilze bei der Arbeit sondern auch andere Mikroorganismen. Die lassen den Ansatz dann wirklich verderben und zu etwas werden, was man beim besten Willen nicht mehr als Getraenk bezeichnen kann.
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