- Die Entscheidungen waren nur der Anfang von etwas.
- -- Paulo Coelho, "Der Alchimist"
Der Blog-Kollege hat hier ja schon
des öfteren einen meiner stärksten Sätze angebracht, der mal ausnahmsweise von mir stammt und kein Zitat ist. Im Original geht er so:
"Das Leben besteht aus zwei Dingen: 1. Entscheidungen und 2. Konsequenzen."
Entstanden ist das Ganze aus einer Überlegung, die schon länger zurückliegt und in deren Weg zu dem passierte, das in dem Artikel
"Ob sich das lohnt?" sein offenes Ende fand. (Wir reden zwar wieder miteinander, aber da ist doch einiges verlorengegangen.) Nun halte ich dieses "Zwischenergebnis" was eigentlich nur ein "Abfallprodukt" auf dem Weg zur Lösung eines ganz anderen Problems war, für die wahre Perle, die sich aus dem gesamten gedanklichen Auseinandersetzens mit der Situation ergeben hat. Das eigentliche Problem ist für mich längst "ad acta" gelegt, aber diese "Zwischenerkenntnis" ist das, was für mich in meinem weiteren Leben bestand hat, ja schon fast eine Konstante geworden ist.
Ich möchte den Satz etwas genauer erklären: im Leben werden Entscheidungen getroffen und deren Konsequenzen getragen. Idealerweise ist die Person, die die Entscheidung trifft auch die, die die daraus resultierenden Konsequenzen tragen muss. Aber das ist meistens nicht so. Es passiert wohl öfter, dass ich mit den Konsequenzen lebe, die aus den Entscheidungen anderer Leute herrührt, sei es nun Familie, Politiker, Arbeitgeber, Kunden, ja sogar Freunde und Liebschaften. Andersherum verursachen auch meine Entscheidungen Konsequenzen, die ganz oder teilweise auch von anderen getragen werden müssen.
Obwohl aus dieser Erkenntnis doch auch eine gewisse Ohnmacht erwächst, so hat sie mich doch um einiges voran gebracht. Denn wenn mir die Konsequenzen aus den Entscheidungen anderer Leute nicht so recht behagen wollten, frage ich mich viel bewusster als früher, ob ich mit diesen Konsequenzen leben möchte, oder ob es nicht Zeit wird diese Konsequenzen mit meinen eigenen Entscheidungen zu verändern. Es ist viel leichter eine Antwort zu finden, wenn man die Frage richtig formulieren kann.
Rückblickend bezeichne ich den Moment, in dem ich die Erkenntnis mit den "Entscheidungen und Konsequenzen" hatte, auch gerne als den
zynischsten meines Lebens.
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