Als ich letztens mal wieder in meinem Nick Knatterton Sammelband geblaettert habe, fiel mir ein Begriff auf, den ich schon lange nicht mehr gehoert habe: Managerkrankheit. Damals verstand man darunter die lustige Mischung aus Dauerstress, Aufmerksamkeitsstoerung, Medikamentenabhaengigkeit und daraus resultierenden Magengeschwueren. Wie der Name schon sagt, waren diese Symptome damals auf Manager und andere Fuehrungspersonen beschraenkt. Anscheinend haben die aber mitbekommen, dass das gar nicht so toll ist und lassen nun die Angestellten daran teil haben. Der Trend dazu, dass auch ganz normale Arbeitnehmer an diesen Symptomen leiden ist noch gar nicht so alt.
Besieht man sich allerdings die letzten Trends in der Unternehmensgestaltung, ist das nicht weiter verwunderlich. Bestehende Stellen werden gestrichen und die verbleibenden Angestellten muessen sich halt ein bisschen mehr anstrengen. Das geht eine gewisse Zeit lang auch gut. Irgendwann passiert es aber, dass die oben genannten Ausfallerscheinungen eintreten. Man kann halt nicht unbegrenzt an und ueber der oberen Leistungsgrenze arbeiten. Damit fallen die alten Leistungstraeger entweder aus, weil sie ausgebrannt sind oder weil sie das Spiel nicht mehr mit machen und aussteigen.
Die verbleibenden Jungkraefte wurden allerdings auf Grund des ewigen Zeit- und Ressourcenmangels nur oberflaechlich angelernt und keinesfalls in der Lage die weiterhin anfallende Last zu tragen. Das ist dann der Zeitpunkt zu dem neue Strategien angewendet werden. Zum Beispiel die Aufgaben an fremde Unternehmen auszulagern. Die koennen das zwar auch nicht, die Unternehmensfuehrung ist aber selber nicht mehr Schuld am Versagen. Ausserdem sind die viel billiger als die internen Kraefte, die nicht mehr hinterher kommen die liegengebliebene Last im Rahmen zu halten. Jetzt ist auch der Zeitpunkt, die eigenen Anteile abzustossen und sich neue Aufgaben zu suchen.
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