- Manche Songs muss man zweimal hören, manche Menschen zweimal sehen, um sie zu mögen. Manche Songs und Menschen gehen einem aber gleich auf den Sack.
- -- Simone Solga, "Mein Leben als Kanzlersouffleuse"
Den Satz
"mit/an dem Gerät wirst Du viel Freude haben" habe ich öfters gehört, als ich in meinem Bekanntenkreis erzählt habe, dass ich mir einen Mac Mini gekauft hatte. Schon damals habe ich massiv über Apple gelästert, warum sollte ich mir also überhaupt einen zulegen? Die Entscheidung fußt auf folgender Überlegung: ich entwickele meine Programme gerne als "Multi-Plattform", was bedeutet, dass das entsprechende Programm auf mehrere Plattformen laufen soll. Die drei "großen" Plattformen sind dabei Linux (und andere unixoide Betriebssysteme), Windows und Mac OS X. Alle drei werden von Qt unterstützt, welches ich hauptsächlich als Basis für meine Entwicklungen einsetze.
Während ich mehrere Linux Rechner und auch noch eine Windows Kiste habe, so hatte ich zu diesem Zeitpunkt keine Möglichkeit Software für Mac OS X zu compilieren und - noch wichtiger - zu testen. Also habe ich zugesehen einen möglichst günstigen Intel-Mac zu finden, geworden ist es dann ein Mac Mini. Der ist mir nun letzte Woche gestorben, was ich mal als Anlass für ein Resümee nehmen möchte.
Um es vorweg zu nehmen: unterm Strich hätte mir wohl ein vergleichbarer PC mehr Freude bereitet. Dies mag zum Teil daran liegen, dass ich seit mehr als 15 Jahren mit PCs hantiere, aber den größeren Teil möchte ich aber definitiv auf Apple schieben. Denn das Rumbasteln und Probleme-lösen hat mir auf meinen SUN SPARCstations deutlich mehr Spass gemacht, als es bei den Apple-Produkten der Fall ist. Das liegt vermutlich daran, dass Apple seine Nutzer eher als Volltrottel ansieht: ein eigenständiges Öffnen eines Mac Mini ist nicht vorgesehen, selbst für den Austausch von Standard-Komponenten wie RAM oder Festplatte. Würde Apple Autos bauen, so wäre der Tausch von Sommer- und Winterreifen sicherlich nur in einer autorisierten Vertragswerkstatt vorgesehen.
Aber auch sonst empfinde ich die Bedienung eines Macs als wenig intuitiv. Meinen ersten Computer, den legendären C64 bekam ich Anfang der 80er Jahre, als die Kiste mit Floppy zusammen noch mehr als 1300 DM gekostet hat. Seitdem habe ich an vielen, sehr unterschiedlichen Systemen gearbeitet. Vielleicht lässt sich ja Apple leichter bedienen als ein PC, wenn man vorher noch nie etwas mit Computern gemacht hat, aber ansonsten habe ich das Gefühl, dass es mehr Gemeinsamkeiten zwischen Windows und Linux gibt, als zwischen Mac und den anderen beiden zusammen.
Für mich ist klar geworden: ein Apple Mac und ich werden nie gute Freunde. Sorry, Fanboiz, aber ich finde, dass die von Euch so heißgeliebten Kisten den überteuerten Preis nicht einmal ansatzweise wert sind. Das hat aber auch was gutes: ich gehe davon aus, dass der Mac Mini trotz seines Defektes noch einen Preis erzielen wird, der ein Einstellen bei eBay rechtfertigt.
P.S.: da ich ja auch weiterhin meine Software auf Mac übersetzen und testen möchte, bin ich gerade dabei mich um Ersatz zu kümmern.
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