- But as we all know, Linux is only free if your time has no value...
- -- Jamie Zawinski
Es gibt ja eine Menge Glaubenskriege. Und das nicht zum Thema Gott, wo sich Christen und Moslems seit langem in
Kreuzzügen oder
Dschihads beharken. Es gibt zum Beispiel auch den Glaubenskrieg
"Open Source" vs.
"Closed Source", oder im Bereich Betriebssysteme, ich will nur an die unzähligen Flamewars "Microsoft vs. Linux" im Heise Forum erinnern. Im Bereich Linux gibts auch noch den Glaubenskrieg der "einzig wahren Distribution".
Einige Kollegen meiner Kollegen versuchten mich regelmäßig mit "Hast Du schon Linux 9.3?" auf die Palme zu bringen, nachdem ich ihnen beim ersten Mal lang und breit erklärt hatte, dass es kein Linux 9.3 gibt, sondern höchstens "SuSE Linux 9.3". Denn der Kernel von Linux stand damals nur bei Version 2.6.12, und einen Sprung auf 9.3 wird Linus wohl kaum gemacht haben. Und überhaupt geht mir die in deutschland verbreitete Assoziation "SuSE = Linux" sowas von auf den Senkel. Ähnlich muss es Richard Stallman gegangen sein, als zwar alle von Linux sprachen, aber damit mehr die GNU Utilities meinten als den Linux Kernel. Das aber nur am Rande.
Ich will hier mich mal über die von mir am meisten eingesetzte Linux-Distribution auslassen:
"SourceMage GNU/Linux", mit der mich eine ausgesprochene Hassliebe verbindet.
Anstelle von vorkompilierten Paketen benutzt SourceMage die Quellen, um ein Programm im System zu installieren. "Alter Hut, gibts daoch schon alles bei
Gentoo." will da doch bestimmt der eine oder andere sagen. Da gibt es aber doch so einige
Unterschiede, und alles in allem liegt mir SourceMage halt besser, ich mag z.B. kein Python. Egal, jedenfalls ist die Grundlage jedenfalls recht gut, nur gibt es in den einzelnen Spells (ein Spell ist eine Skriptsammlung für die Installation, etc.) noch einiges an Überarbeitungsbedarf. Es kann einfach nicht angehen, dass einem die Konfigurationsdateien gelöscht und durch defaults ersetzt werden, nur weil man ein Paket auf den aktuellen Stand bringt. Mir wurden so schon die Dateien von exim, bind und leafnote gelöscht, was mich in jedem einzelnen Fall zu wahren Begeisterungsstürmen hingerissen hat. Naja, immerhin lernt man so Backups zu machen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man bei solch essentiellen Paketen doch etwas mehr Sorgfalt walten lassen sollte. Aber ich will mich nicht wirklich beschweren, schließlich hätte ich es ja besser machen können und dann dem SourceMage-Team zur Verfügung stellen. Außerdem haben auch andere Leute Probleme die ich als
"nicht ganz unähnlich" beschreiben würde.
Irgendwie habe ich mich an die Macken gewöhnt, und weiß halt, dass und wann ich Backups zu machen habe. Das braucht auf jeden Fall weniger Zeit, als SourceMage zu überarbeiten. Nur manchmal frage ich mich, ob der BSD Ansatz "wir liefern Dir ein Grundsystem, alles andere darfst Du Dir selbst kompilieren und installieren" nicht doch die bessere Lösung wäre.
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