Sollte ich falsch zitiert haben, kann ich mich damit herausreden, dass ich nie Latein hatte. Gemeint ist das Prinzip 'Brot und Spiele'. Angeblich eine roemische Staatsweisheit, die dafuer sorgen soll, dass die Bevoelkerung sich nicht auflehnt. So lange etwas zu Essen da ist und fuer Unterhaltung gesorgt ist, ist alles in Ordnung. Auch Heute scheint dieses Prinzip noch Gueltigkeit zu haben, wie wir daran erkennen koennen, mit welchem Aufwand die Fussball Weltmeisterschaft in Deutschland vorbereitet wird. Allerdings habe ich die Befuerchtung, oder besser gesagt die Hoffnung, dass diese Veranstaltung zum Suendenfall des oben genannten Prinzips wird.
Verfolgt man die Berichte zu dem anstehenden Grossereignis, stellt man fest, dass der Sport bestenfalls in einer Fussnote erwaehnt wird. Zumeist mit dem Hinweis, dass die deutsche Mannschaft nicht wirklich gut dastehen wird. Die Schlagzeilen kommen aus Politik und Wirtschaft. Interessant, mit welcher Kaltschnaeuzigkeit hier vorgegangen wird. Angefangen mit den ersten Vertraegen die fast dazu gefuehrt haetten, dass in deutschen Fussballstadien amerikanisches Bier ausgeschenkt werden muss, vorerst gipfelnd in der Tatsache, dass zwei Drittel der Eintrittskarten bereits an Sponsoren und Volksvertreter verteilt wurden.
Ganz davon ab, dass der Bestellvorgang meines Erachtens gegen diverse (Grund)Gesetze verstoesst, koennte es zum endgueltigen Eklat kommen, der die unglueckselige Verstrickung von Politik und Wirtschaft auf eine schwere Bewaehrungsprobe stellt. Die Spiele fuers Volk wurden naemlich dem Kommerz geopfert. Mit dieser Weltmeisterschaft wird man keine Buerger ruhig stellen koennen. Und wenn das erste Spiel in einem Stadion stattfindet bei dem ein Drittel der Plaetze leer steht, da die ganzen VIPs lieber unter sich bleiben und sich das ganze via Satellit in Monte Carlo anschauen, glaube ich, dass dann nur noch ein Anfuehrer fehlt. Etwas Charisma und eine angenehme Stimme und das Stadion wird gestuermt.
So weit der Traum. In Wirklichkeit wird aber wohl gar nichts passieren. Und selbst wenn sich 10.000 Leute vor dem Stadion sammeln, werden die in den Nachrichten als 2.000 Hooligans gemeldet werden und dann kehrt wieder Ruhe ein.
Kommentare
-Ich könnte mich als Führer anbieten.
+Diesmal nicht Adolf, diesmal nicht!