- Wenn Du springst und schreist
Das ist gut für den Geist
Wenn Dich der Affe laust
Lass es einfach raus
Denn Du verarschst nicht die Kinder von der Revolution
Du verarschst nicht die Kinder von der Revolution, nein, nein, nein! - -- Die Fabulösen Thekenschampen: "Kinder der Revolution"
Nachdem ich nun
vorgestern festgestellt habe, dass Werbung im meinem Fall eher gegen als für eine Umsatzsteigerung arbeitet, muss ich da noch mal ein bisschen nachhaken. Diesmal geht es um Musik in der Werbung. Früher, da war alles besser, ehrlich. Da lief zur Verkaufsstory noch Musik, die auch eigenständig leben konnte, oder besser noch, die schon eigentständig gelebt hatte.
Ich weiss noch, wie ich Bauklötze gestaunt hatte, als in einem Nike Spot von John Lennon
Instant Karma lief, und einfach nur denken konnte: "Boah, watt geil!" Ich hatte den Song noch nie vorher gehört, und war glücklich, dass der Titel des Songs am Ende eingeblendet wurde. Bei nächster Gelegenheit kaufte ich mir dann das "Best Of" Album, lange bevor die Musikindustrie es geschafft hatte, eine MaxiCD mit dem Aufkleber "das Lied aus der Werbung" rauszubringen. Und das ist bei Leibe kein Einzelfall gewesen, hier noch ein paar weitere Beispiele, von denen ich aber die meisten schon vorher kannte:
- Marc Bolan / T. Rex: "20th Century Boy" (Levis)
- Steve Miller Band: "The Joker" (Levis)
- Louis Armstrong: "What A Wonderful World" (Opel)
- Fats Domino: "I'm Walking" (Aral)
- Mamas & Papas: "Dream A Little Dream" (C&A)
- Slade: "Far Far Away" (C&A)
- The Monkees: "I'm A Believer" (Terapack)
Und was bekommen wir heute serviert? Zur Zeit läuft im Kino Werbung für New Yorker, mit dem Song "Children Of The Revolution". Im Prinizip ja klasse, nur leider in einer
sehr grausamen Coverversion von Dakota Star, seit dem 4. April 2005 im Handel. Im Juni schon auf dem Grabbeltisch für 49 Cent, Extremzeitgeistdreck halt.
Aber was soll man auch von einer Zeit erwarten, in der jeder Radiosender klingt wie eine schwarzkopierte Kuschelrock CD. Die Musiksender bringen mehr Specials ("Pimp My Dreck", "Die 101 beschissensten Dinge im Musikfernsehen") als Musik, und verbessern damit noch ihr Programm, weil die Cliprotation nur noch den letzten Dreck aus den Charts bringt. Und dafür will die GEZ mich noch zwingen ihnen Geld zu geben. Die haben sie doch nicht mehr alle, und ich abgemeldet!
P.S.: Eine recht schicke Zusammenstellung von Werbemusik gibt es hier:
http://edennis.de/adsongs.html.
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