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Dualcore ist momentan ein Hype, dem man sich nur schwer als computerinteressiertes Wesen entziehen kann. Ich habe mittlerweile meine Arbeits
tieremaschinen auf Dualcore umgestellt und bin sehr zufrieden, zumal die ganze Technik seit Ende letzten Jahres auch bezahlbar geworden ist.
Hat früher AMD eher das Lowcostsegment (oder besser gesagt das Segment mit dem besseren Preis-/Leistungsverhältnis) bedient ist das bei den Dualcores genau andersrum. Dort hatte AMD bis zum Erscheinen des Core Duo die Nase vorn und lies sich dies auch ordentlich versilbern. Der sonst übliche Platzhirsch Intel kann seine Dualcores mit Netburst doch eher über den Preis verkaufen. Interessanterweise sind sogar die neuen Core Duos weit günstiger als ich erwartet hatte.
Ich kenne das Gefühl an einer 2-CPU Maschine zu sitzen schon seit Ende der 90er Jahre. Damals hatte ich mir eine SparcStation 20 gekauft, und dieses später mit zwei CPUs aufgerüstet. Das Arbeiten an der Maschine empfand ich immer als sehr angenehm: während der Compiler mal wieder irgendetwas für meine Solaris-Installation übersetzt hat, konnte ich ganz normal weiter arbeiten, ohne eine Einbuße zu spüren.
So etwas wollte ich zunächst unter Linux und, nachdem dies erreicht war, auch unter Windows ebenfalls erleben, so kamen die relativ günstigen Intel-Systeme in meine Wohnung. Und es ist immer noch angenehm, zügig Arbeiten zu können, obwohl gerade mal wieder Musik von CD als OggVorbis auf meine Festplatte wandert. Einfach weitermachen, so als ob nichts wäre.
Um den Hype aber weiter anzuheizen ist nun schon die nächste Steigerung am Horizont zu erkennen: vier Kerne statt zwei. So sehnsüchtig ich auf bezahlbare Dualcores gewartet habe, so uninteressant finde ich diesen Technologiesprung.
Was soll mir also ein Quadcore System bringen? In Diskussionsrunden war dann immer die Antwort: "dann kannst Du drei Programme im Hintergrund laufen lassen und trotzdem normal weiterarbeiten". Das sehe ich nicht so. Erstmal muss ich drei Programme finden, die im Hintergrund ordentlich Rechenzeit beanspruchen. Video transcoden, Musik encoden, und danach wird es schon eng. Sonst gibt es bei mir zu hause kaum anspruchsvolle Rechenaufgaben. Außerdem brauchen die Anwendungen ja auch Daten, und dann werden langsam die verschiedenen Bussysteme zu Nadelöhren, sei es nun Arbeitsspeicher oder die Massenspeicher wie Festplatte und CD/DVD Laufwerke.
Irgendwann einmal werden auch Quadcores sinnvoll bei mir zu hause eingesetzt werden können, aber dazu muss sich im Bereich der Softwareentwicklung noch einiges tun. Dort muss nämlich eine bessere Parallelisierung Einzug halten, damit ein Programm auch mehrere CPUs (oder wenigstens zwei) verwenden kann. Dann könnte die Musikcodierung auf zwei bis drei Kernen laufen, und der Rest kümmert sich dann wieder um das Betriebssystem und die "Standardapplikationen" wie Webbroser, etc.
Kommentare
Ich hatte auch ne Hand voll SMP-Systeme. Das GA586DX (Pentium, HX Chipset), Abit BP6, Gigabyte 6BXDU... Sparc 10... aber nun kann man das auf dem Desktop haben- und zwar in leise!
Und nein, Core Duo waren nicht die ersten Intel Dual Cores, aber keiner will mehr Netburst. Core gehoert die Zukunft- zumindest vorerst.