- "Hallo zusammen,
ich muss euch leider mitteilen, dass Karsten letzte Woche am 04.04 verstorben ist." - -- Clemens
Als ich dies am 12. April 2006 im Bloq7 gelesen hatte, fühlte ich mich ganz schön aus der Bahn geworfen. Karsten kannten wir hier fast so lange, wie wir bloggen. Er war einer unserer ersten und bis zu diesem Zeitpunkt eifrigsten Kommentatoren. Ich musste richtig recherchieren, wann der erste Kontakt zu Stande kam. Wir hatten beide beschlossen, uns nach dem Medienspektakel der Papstwahl uns selbst zum Papst zu küren. Er ist wohl über einen Kommentar in einem dritten Blog meinerseits zur Papst-Namensgebung über unser Blog gestolpert, seitdem scheint er uns in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen besucht zu haben. Wir haben im Gegenzug dafür gelesen, was er aus seinem Leben so als bloggenswürdig empfand.
Als er sich am 1. April wegen anhaltender Krankheit vorerst abgemeldet hat, machte ich mir keine großen Sorgen, auch nicht als über eine Woche nichts von ihm zu lesen war, obwohl er sonst jeden Tag mindestens einen Eintrag für sein Blog verfasst hatte, egal was war. Meine Einschätzung war, dass er sich entweder richtig auskuriert, oder aber weil es doch schlimm geworden ist, ins Krankenhaus gekommen ist und dort richtig auskuriert wird. Um so mehr hat es mich gefreut, als Björn mir im Chat schreib, dass es wieder was neues auf Bloq7 gibt. Wie sehr diese Freude gleich ins Gegenteil umschlagen sollte, war nicht zu erahnen. Längere Zeit starrte ich fassungslos auf den Eintrag, der eben nicht von Karsten war, sondern von Clemens, der mit Karsten zusammen die Fansite
sub7fan.de betreibt.
Als ich dann doch wieder zu Gedanken fähig war, war das erste was mich durch den Kopf ging: "Verdammt. Fabi! Der arme." Und obwohl wir uns nie persönlich getroffen, hat mich der Tod von Karsten so stärker getroffen als jedes anderen "Fremden", sei er nun Pop-Star, Politiker oder was auch immer.
Sein Tod hat mein Leben verändert. Kein Erlebnis in meinem Leben hat mir meine eigene Sterblichkeit so vor Augen geführt. Unsere Geburt liegt nur wenige Monate auseinander, und auch ich habe das eine oder andere Mal mit dem zu kämpfen gehabt, was nach einer richtig bösen Erkältung aussah. Dies löste eine Gedankenkette bei mir aus, bei der ich bis heute Probleme habe, sie überhaupt zu erfassen. Von zu Ende denken will ich erst gar nicht reden.
In diesem Sinne habe ich für mich beschlossen, heute eine Schweigeminute für Karsten einzulegen.
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