- It's all in my hands.
Komm in meine Welt. - -- X-Mal Deutschland, "All In My Hands"
Es gibt bei einigen Bands so ein "ungeliebtes Album". So eins, wo man rückblickend sagen würde: "so ganz war es das aber nicht, damals". Als ein Paradebeispiel für ein solches Album könnte man das Album "Devils" von
X-Mal Deutschland ansehen. X-Mal Deutschland galten Anfang der 80er Jahre als ein Aushängeschild für den Dark-Wave aus deutschen Landen, die ersten beiden Alben von 1983 ("Fetisch") und 1984 ("Tocsin") sind auch heute noch ein beliebtes Stück für die Mitglieder der Schwarzen Szene.
Nicht so das letzte Album der Band von 1989, "Devils". Es fällt auf, dass drei der fünf Bandmitglieder von "Fetisch" und "Tocsin" nicht mehr mit dabei sind. Dafür verstärkt Frank Z. von "Abwärts" das Line-Up, die restlichen Parts werden von hochkarätigen Studiomusikern eingespielt, die jedoch nicht wie vollwertige Mitglieder der Band wirken. Diese Veränderung der Bandbesetzung hinterlässt auch stilistisch gesehen Folgen: aus dem klassische dunklem Dark-Wave wurde ein düster angehauchter Pop mit Rock Elementen. Vielleicht wäre es geschickter gewesen, die Band an diesem Punkt umzubenennen. Ein Versuch die Wandlung von "Fetisch" und "Tocsin" hin zu "Devils" zu beschreiben könnte so aussehen: "Wehmut statt Schwermut". Die Stücke sind nicht mehr so sperrig und etwas runder, englisch statt deutsch und düster statt dunkel.
Für mich war "Devils" das erste X-Mal Deutschland Album, dass mir untergekommen ist, für 5DM aus einer Grabbelkiste. Zu diesem Zeitpunkt, 1993, wusste ich von X-Mal Deutschland nur, was ich bei einem Klassenkameraden mal auf seinem Walkman mitgehört hatte, und das gefiel mir eigentlich recht gut, so dass ich zugegriffen habe.
Die Scheibe selbst besteht aus zwölf Stücken, wobei eins doppelt vorkommt: einmal als reguläre Version und einmal als instrumentale Re-Interpretation, der ein wenig wie ein Bonus-Track wirkt. Stilistisch liegen die Stücke recht dicht beisammen, die Up-Tempo-Nummern überwiegen, aber auch ruhigere Stück und Balladen sind vertreten. Alles in allem eine für meine Ohren schöne Mischung, die ich immer mal wieder gerne raussuche und durchhöre.
Als Anspieltipps taugen über drei Viertel der Stücke des Albums, aber ich will hier mal "When Devils Come" und "All In My Hands" empfehlen. Falls jemand diese Scheibe auf dem Flohmarkt finden sollte, so kann er sie auch blind kaufen. Sie taugt auf jeden Fall als Wertanlage, so habe ich sie bei keiner meiner Bezugsquellen als CD gefunden, sondern nur als LP, und die lag bei 46 US$.
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