Ich habe die letzten paar Naechte in einem Hotel verbracht und mir das Zimmer mit einem Bekannten geteilt. Hotelzimmer scheinen schon seit laengerer Zeit die Spielwiese der Schlosserzunft zu sein. Nirgendwo sonst findet man eine solche Variation an auesserst phantasievollen und gleichzeitig mit Vollgas am Verbraucher geplanten Schliessanlagen. Ganz zu Anfang gab es ganz normale Schluessel. Die haben aber leider die Angewohnheit verloren zu gehen und sind Aufwaendig im Ersatz. Um dem entgegenzuwirken kamen Magnetkarten in Mode. Auf denen kann ein Schliesscode gespeichert werden, der dann von dem Schloss wieder erkannt wird. Das hat allerdings den Nachteil, dass die Tuer mit Elektrizitaet versorgt werden muss. Zudem ist der Magnetstreifen alles andere als robust und wird bald zu einem braunen Rallyestreifen auf der ansonsten nutzlos gewordenen Karte. Wenigstens den letzten Nachteil konnte man durch Einsatz von programmierbaren RFID Karten entgegenkommen. Diese Karten im Allgemeinen haben zudem den Vorteil, dass man keine feste Anzahl von Schluesseln fuer ein Zimmer hat. Es kann jederzeit ein Nachschluessel gemacht werden.
In dem Hotel in dem wir untergebracht waren, hat man einen interessanten Zwischenweg gewaehlt. Es gab keinen herkoemmlichen Metallschluessel, sondern eine moderne Plastikkarte. Leider war die auch nichts anderes als ein herkoemmlicher Schluessel in neuer Form. Die Codierung war die Platzierung des Loches in der Karte. Damit hatte man erfolgreich einen unhandlichen Schluessel generiert, der sich allen herkoemmlichen Verfielfaeltigungsmassnahmen widersetzt. Was dazu gefuehrt hat, dass es fuer jedes Zimmer nur noch einen solchen Schluessel gab, den die Tuer auch nur sehr widerwillig akzeptiert hat. Vor allem vor dem Hintergrund, dass wir uns ein Zimmer geteilt haben war die Schluesselfrage nur suboptimal geloest. Wenigstens konnte man den Schluessel an der Rezeption hinterlegen und meistens war die Schlange auch so kurz, dass man den Schluessel schon nach fuenf Minuten Wartezeit in den Haenden halten konnte. Das muss doch auch besser gehen.
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