Wednesday, 1. March 2006
SvOlli hat kuerzlich bereits ein Beispiel fuer den aktuellen Trend der Politik gegeben. Ich glaube nicht, dass wir viele Leser haben, die diese Stossrichtung gutheissen, doch vielleicht gibt es ein paar, die auch versuchen andere aufzuwecken. Bei solchen Vorhaben gibt es ein paar Argumente, die man immer wieder hoert und die nur schwer aufzuweichen sind. Ich moechte hier ein paar Gegenargumente sammeln, mit denen man die von den Medien aufgesetzten Scheuklappen etwas lueften kann.
- Ich habe doch nichts zu verbergen
Zu Anfang gleich den Klassiker, mit dem der unbescholtene Buerger sich fuer Ueberwachungsmassnahmen ausspricht. Jetzt mit dem Argument der Kamera im Schlafzimmer zu kontern ist ueberzogen und noch zu weit hergeholt. Da braucht es ein nachvollziehbares Argument, zum Beispiel, dass man sich vorstellen kann, wie die Krankenkassen Ihre Beitraege nach Risikogruppen zu staffeln. Und da sind dann ploetzlich die Einkaeufe der letzten Tage gar nicht mehr so uninteressant. Die Kiste Wein? Verdacht auf Alkoholmissbrauch, also Beitrag 'rauf. Zigaretten? Krebsrisiko, Beitrag 'rauf. Auf dieser Schiene kommen die Leute eher ins Nachdenken, es geht naemlich um die eigene Kohle - Kameras machen die Strassen sicherer
Da gibt es konkrete Beispiele, dass sich grade Kleinkriminelle, die den groessten Teil der Strassenkriminalitaet ausmachen, einen Dreck um Kameras scheren. Zudem duerfte es nach der Logik keine Bankueberfaelle mehr geben, die gibt es aber trotz Kameras. Gegebenenfalls kann man dann auch ueber Fehlinterpretationen der Bilder bis zum Missbrauch argumentieren. Bewegungsprofile sind allerdings fuer den gebildeten SternTV Zuschauer in der Regel noch zu kompliziert - Erzaehle das doch mal den Eltern/Opfern und
- Was waere denn wenn Du/Dein|e Freund|in/Deine Eltern betroffen waeren?
Das Argument kam regelmaessig, als der Parkplatzwaechter auf dem Rasthof ueberfahren wurde. (Wurde der Taeter eigentlich jemals gefasst?) Es ist am schwersten zu knacken, da es nicht rationell sondern emotional ist. Da kann man nur leider nur Opfer gegeneinander aufwiegen. Das ist zwar ebenso emotional, doch werden die wenigsten bereit sein auf Autofahren zu verzichten, obwohl taeglich Menschen aller Altersgruppen auf den Strassen ums Leben kommen. Und genauso ist das halt mit der Privatsphaere.
Das ist auch nur als grobe Richtung zu verstehen. Wichtig ist, dass der Gegenueber von selber auf die Idee kommt, dass irgendetwas nicht stimmt. Versucht man ihn direkt zu ueberzeugen, geht er in der Regel in Blockadehaltung, alleine um nicht zugeben zu muessen, dass die eigene Position unsicher ist. Anmerkungen und weitere Vorschlaege sind mehr als willkommen.
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Kommentare
http://www.heise.de/ct/05/01/003/
http://www.heise.de/ct/05/01/074/
Und wer jetzt immer noch meint, dass er nichts zu verbergen hat, ist selbst schuld.
da der Link nichts mit dem Artikel zu tun hat, und dazu kommerzieller Natur ist, habe ich ihn entfernt, wie dies auch unter der Seite "Linktausch" angekündigt ist.
Dieses Blog ist rein nicht-kommerzieller Natur, deshalb gehe ich davon aus, dass Sie für diese Maßnahme Verständnis haben.