- Der Lack ist ab. Von Blogs, von vielen Blogs und damit möchte ich mich ganz ausdrücklich einschließen. Zuerst war es aufregend und neu, dann passte es wie ein alter, ausgelatschter Turnschuh, mittlerweile riecht es nur noch so. Neues wurde durch Rituale ersetzt, Inhalte durch Blabla. Manche schielen nur auf Counter, andere wollen nur das schnelle Geld oder sonnen sich in ihren vermeintlichen Andersein und gucken von Oben herab. Vielleicht sollte ich meinen Feedreader komplett leeren und nochmal von vorne anfangen
- -- Joern, "EDV - Ende der Vernunft"
Dieser kurze Blogbeitrag von Joern, den ich frecherweise mal eben komplett zitiert habe, löste bei mir einiges an Nachdenken aus. Zum ersten Mal habe ich mein Bloggen an sich in Frage gestellt: "Lohnt es sich noch?"
Zum Einen hat Joern recht: vieles was ich immer mal sagen oder schreiben wollte, was ich also quasi seit Jahren mit mir rumschleppe, ist raus. Die Idee "jeden Tag ein Eintrag" wurde von meinem Kollegen hier mittlerweile verwässert, und ich habe auch nicht genug in der Hinterhand, um das Loch mal eben alleine zu füllen. Jeden Beitrag, den ich geschrieben habe, ist einer weniger, den ich schreiben könnte. Und soviel Neues passiert in meinem Leben leider auch nicht, dass es für Beiträge am laufen Band reicht. Dazu kommt auch noch eine gewisse Müdigkeit, was das schreiben angeht. Es sind im Moment wieder andere Dinge in meinem Leben weiter nach vorne gerückt, als was zu schreiben. Auch zu dem von mir sehr geschätzten "
Cafébloggen" oder mittlerweile eher "Bistrobloggen" (also mal mit einem mobilen Gerät in ein Bistro setzen und da was für das Blog schreiben) kann ich mich nicht so richtig durchringen. Wenn "Tagesgeschäft" erledigt ist, ist es dafür schon meist zu spät. Ich hoffe, das ändert sich, wenn ich mir endlich den
Eee PC kaufen kann.
Andererseits schwirrte schon so viele Jahre die Idee mal ein paar "Geschichten aus meinem Leben"
TM irgendwie ins World Wide Web zu stellen schon so lange durch den Kopf, dass ich glücklich war, mit den Blogs ein passendes Medium gefunden zu haben. Oder genauer: eine Plattform, die es mir ermöglicht sauber zwischen dem Inhalt und der Präsentation desselben zu trennen. Ohne Blogs würde ich, hätte ich die Geschichten auf einem anderen Weg auf einen Webserver gepackt, mich viel mehr mit Sachen wie Formatierungen, Aufmachung, etc. rumschlagen, als es jetzt der Fall ist. Ich würde über die Problematik des "wie" vermutlich das "was" so weit aus dem Auge verlieren, dass ich gar nichts fertig bekommen würde.
Interessant finde ich auch, das bei der Leserschaft dieses Blogs eine deutliche Verschiebung des "wie" stattgefunden hat. War es ursprünglich die Webseite, die am meisten gelesen wurde, so ist das jetzt der Feed. Ich persönlich finde das Schade, weil ich der Meinung bin, dass beim Feedlesen viel von der Aufmachung verloren geht, die eine Webseite bietet. Das soll bei Feeds auch so sein, schließlich ist dort der Inhalt mehr in den Vordergrund gerückt als bei einer Webseite. Trotzdem lese ich Blogs lieber auf der entsprechenden Webseite. Konsequenterweise ist deshalb auch mein Feedreader ein PHP-Script, welches auf die entsprechenden Webseiten verlinkt. Allerdings gibt es auch bei meinen Feeds einen Teil, den ich schon fast gewohnheitsmäßig überspringe, und nur noch ganz selten hängenbleibe. Trotzdem bringe ich es auch da nicht übers Herz mal Einträge wegzuschmeißen.
Kommentare
Leider wird mein eigenes Blog ja nur noch sporadisch gefüllt, da mir oftmals Zeit und Muße fehlen. Für's Schreiben brauche ich einen freien Kopf. Den habe ich aber nicht, wenn ich abends noch arbeiten muss, tausend Aufgaben für die Band zu erledigen sind oder ich mir nette Kommentare für die "Freunde" auf dieser MySpace-Kinderkacke auszudenken habe. (Wieso entschuldige ich mich hier eigentlich? Und warum ist die Kurzantwort schon wieder so lang?)
Fazit: Respekt für Euer Durchhaltevermögen + bitte weitermachen!
Lexi
http://weblog.yubb.de/blog885.html