Kaum wird das Wetter besser kommen sie wieder aus ihren Loechern: Radler. Damit meine ich nicht das Bier-Brause-Gemisch, was auch als Alsterwasser bekannt ist sondern Leute, die sich nur auf das Fahrrad trauen, wenn das Wetter es zulaesst. Meine zwei Lieblingsvertreter moechte ich hier vorstellen.
Der Ausflugsradler
Eigentlich der Prototyp der Radler. Vor ungefaehr 100 Jahren hat dieser Vertreter das Fahrradfahren gelernt. Und da man Radfahren ja niemals verlernt, kann man sich ja jederzeit auf den Esel schwingen. Dann bewegt sich der Radler mit gemessenen Zehn aber gefuehlten Drei Kilometern pro Stunde ueber den Radweg. Da der aber natuerlich jedem Steuerzahler zusteht, wird auch die ganze Breite eingenommen. Klar, bei der Geschwindigkeit ist es auch nicht einfach geradeaus zu fahren. Wagt man es nun, ohne Warnung zu ueberholen ist der fast schon letale Schock Grund genug fuer eine Schimpfkanonade uebelster Guete. In diametralem Gegensatz dazu steht:
Der Radrennprofi
Nachdem in einer Sportillustrierten stand, dass
DauerlaufJogging gar nicht so gut fuer die Gelenke sei, wurde nach einer anderen Sportart Ausschau gehalten. Und weil grade die Tour De France im Fernsehn lief, war klar, es muss ein Rennrad her. Aber nicht irgendeins. Zudem muss man auch im echten Leben so albern aussehen wie die im Fernsehen. Also Radlerhose, -Hemd und -Schuhe und schon ist mal nicht nur ein paar grosse Zettel los, nein man kann sich auch fuehlen wie Jan Ullrich. Natuerlich nur waehrend der Saison und keinesfalls auf dem Radweg. Denn der ist ja viel zu uneben, dann lieber auf der Strasse in Lebensgefahr bringen. Die bloeden Autofahrer muessen ja eh Ruecksicht nehemn.
Dazwischen bewegen sich dann noch die Leute, die ein einfaches Fahrrad haben und sich mit ganz normalen Klamotten darauf schwingen, weil sie es weder als Freizeitspass noch als Sportinstrument sehen, somdern einfach nur als Fortbewegungsmittel. Das sind die, die man auch bei Kaelte, Schnee und Regen sieht. Diese Leute ertragen die obigen Ausfuehrungen im Mix mit der neuen Pest, den Nordic-Walkern, mit verzweifelter Gelassenheit und freuen sich auf den Herbst, wenn die Radwege wieder frei sind.
Kommentare
Die Stöckchengeher, so meine Erfahrung, springen jedenfalls zur Seite, wenn man sie in der Eilenriede aus dem Weg klingelt.