- Die Aufgabe der Umgebung ist nicht, das Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren.
- -- Maria Montessori
Liebe Lesegemeinde, da staunen Sie doch nicht schlecht. Da geben wir
offen zu, dass wir keine Kinderfreunde sind, und jetzt gibt es einen Beitrag über einen der Eckpfeiler der kindlichen Entwicklung. Warum den dies?
Da muss ich etwas weiter ausholen. Nehmen wir doch einmal folgendes an: Sie sind Elternteil eines drei- bis siebenjährigen Kindes. Und dieses sagt dann: "nee, das Kind da soll nicht mitspielen, das findet ja ganz andere Sachen gut als ich, das ist doof.", dann würden Sie ja bestimmt mit dem Kind ein Gespräch anfangen, dass es nicht richtig ist andere einfach auszuschließen, nur weil sie andere Sachen mögen. Dann könnte ihr Kind aber antworten "Die bei Toggolino, von denen ich so viel lerne, machen das aber genauso." In diesem Fall würden Sie das nun nicht glauben, dem ist aber so, vertrauen Sie mir. Nicht, dass das Kind so etwas sagen würde, sondern dass Toggolino Benutzer aussperrt, nur weil sie etwas anderes mögen.
Das Ausschlusskriterium ist in diesem Fall das Betriebssystem. Jaja, sie haben richtig gelesen. Wer nicht Windows oder MacOS X benutzt muss draußen bleiben. Tolle Sache, nicht? Aufmerksam auf diesen Zustand wurde ich durch
dieses Posting in den Foren von Heise. Und tatsächlich, wenn man unter Linux die Startseite von
Toggolino aufruft, dann bekommt man diese Meldung:
Das ist doch prima. Ruft man nun aber die Seite direkt und ohne den Check per
http://www.toggolino.de/main_nav/tl_nav_frameset_temp.aspx auf, läuft sie - soweit ich das feststellen kann - auch unter Linux. Ein paar Tests ergaben, dass das "User-Agent" Feld ausgelesen wird, in welchem sich der Browser bei jeder Seitenanforderung identifiziert. Er ist ungefähr genauso fälschungssicher wie eine E-Mail Adresse. Steht da nichts von Windows oder MacOS X drin, dann ist es nicht mit lernen am Computer. Mann-o-mann, was für Schwachmaten waren denn da unterwegs? Ach ja, und unterdrückt man die Übermittlung des "User-Agent"-Feldes (zum Beispiel per Proxyserver oder Firewall) dann gibt es einen "internen Fehler":
Da werden die heimlichen Grundwerte unserer Gesellschaft, wie "alle ausgrenzen, die nicht so sind wie wir" ja auch schon den Kleinsten eingeimpft, auf dass sie eine gut konsumierende Zielgruppe werden.
Kommentare
Entschuldigung, aber wieso würde ich das? Es ist ja nicht mal nur, dass ich nicht zustimme, ich kann mir nicht mal *vorstellen*, warum jemand etwas derartiges sagen wollen würde?
vielleicht ist es weniger die Lust an Microsoft, als das Bedürfnis eine Pay Seite anzubieten, die 100%25 läuft. Sieh es einmal rechtlich und wirtschaftlich. Eine Seite dieser Größe kompatibel zu Linux zu machen, kostet ein Vielfaches als die zu erwartenden Erlöse aus der Linux Gemeinde.
Dennoch kann man die Seite nicht einfach für Linux freischalten, wenn nicht sichergestellt ist, dass diese auch unter Linux läuft. Vor allen Dingen dann, wenn jemand dafür bezahlt. Also weniger schimpfen - besser mal über den Tellerrand gucken. Denn Wissen macht Ahhhhh!
Einer der es wissen muss........